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Dr. Andreas Goerdeler, Dr. Maike Rackwitz (Preisträgerin), Ulrich Hörning, Prof. Dr. Christina Schaefer Prof. Dr. Gerhard Hammerschmid, Foto: Kathy Hennig
Dr. Andreas Goerdeler, Dr. Maike Rackwitz (Preisträgerin), Ulrich Hörning, Prof. Dr. Christina Schaefer Prof. Dr. Gerhard Hammerschmid, Foto: Kathy Hennig

Goerdeler-Preis 2024 geht an Dr. Maike Rackwitz

Preis der Stiftung wurde bei einer Festveranstaltung im Neuen Rathaus Leipzig verliehen

05.02.2024Stadtinformationen
Stadt Leipzig

In einer Festveranstaltung für geladene Gäste hat die Stadt Leipzig gemeinsam mit der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung und dem Institut für den öffentlichen Sektor e.V. heute (2. Februar 2024) im Neuen Rathaus den Kommunalwissenschaftlichen Preis der Stiftung verliehen. Er geht in diesem Jahr an Dr. Maike Rackwitz für ihre Dissertation „Understanding the causes, dynamics, and consequences of corporatization: An analysis of local government evidence in England and Germany“.

In ihrer Arbeit setzt sich Rackwitz mit der Rolle von kommunalen Unternehmen im Spannungsfeld von Politik und Wirtschaft auseinander. Sie untersucht die Ursachen, Dynamiken und Folgen von Ausgliederungen kommunaler, öffentlicher Unternehmen in England und Deutschland und zieht dafür eine Vielzahl empirischer Daten von Kommunalverwaltungen beider Länder heran. Die Dissertation soll das theoretische Verständnis von öffentlichen Unternehmen auf kommunaler Ebene über den gesamten Lebenszyklus von der Ausgliederung bis zur Beendigung oder Reintegration verbessern. Erstmalig wird systematisch aufgearbeitet, was Verwaltungen dazu veranlasst, öffentliche Unternehmen zu beenden oder wieder in die Kernverwaltung zu reintegrieren.

Im Vorfeld der Preisverleihung wurden traditionell am Denkmal von Dr. Carl Friedrich Goerdeler am Neuen Rathaus Blumen niedergelegt. +++

Zum Hintergrund:

Die Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung

Die Kinder von Carl und Anneliese Goerdeler riefen 1995 die gemeinnützige Stiftung zum Andenken an ihre Eltern ins Leben. Stiftungszweck ist die Förderung von Bildung und Wissenschaft sowie Kunst und Kultur. Vorzugsweise soll diese Förderung der Stadt Leipzig zu Gute kommen. Die Stifter wollen damit einen Beitrag zur Erneuerung der Stadt im kommunalpolitischen und kulturellen Bereich leisten und zu einer Wiedergewinnung bürgerlichen Gestaltungswillens beitragen. Der Kommunalwissenschaftliche Preis der Stiftung wurde im Jahr 2000 erstmals verliehen.

Dr. Carl Friedrich Goerdeler (1881–1945)

Dr. Carl Friedrich Goerdeler war Zeit seines Lebens ein engagierter Kommunalpolitiker. 1930 wurde er zum Oberbürgermeister von Leipzig gewählt. Obwohl Goerdeler 1933 parteilos war, konnte er zunächst als Oberbürgermeister im Amt bleiben, auch wenn er der NS-Herrschaft von Beginn an mit großer Skepsis begegnete. Als sein nationalsozialistischer Stellvertreter während seiner Abwesenheit - entgegen einer ausdrücklichen Anweisung - das Mendelssohn-Denkmal entfernen ließ, trat Goerdeler im Dezember 1936 demonstrativ von seinem Amt zurück. Von 1937 bis 1939 reiste Goerdeler oft ins Ausland, um über die Verhältnisse in Deutschland zu informieren, auf den Verlust der Rechtsstaatlichkeit und die Judenverfolgungen hinzuweisen und vor Hitlers kriegerischen Absichten zu warnen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Goerdeler einer der führenden Männer des deutschen Widerstandes. Am 2. Februar 1945 wurde Carl Friedrich Goerdeler hingerichtet. 



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