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Glocken im Turm der Leipziger Thomaskirche, Foto: Thomaskirche-Bach e.V.
Glocken im Turm der Leipziger Thomaskirche, Foto: Thomaskirche-Bach e.V.

Glockenguss des historischen Geläuts der Leipziger Thomaskirche für Februar geplant

Termin für die Glockenweihe steht noch nicht fest

26.01.2021Stadtinformationen
Thomaskirche

Seit Sommer 2019 laufen die Arbeiten für die Restaurierung des historischen Geläuts der Thomaskirche. Der Zustand der Glocken, der Glockenarmaturen, insbesondere die falsche Aufhängung am gekröpften Stahljoch, sowie die veraltete Antriebstechnik machten eine Restaurierung dringend erforderlich.

Der erste Bauabschnitt wurde Ende Mai 2020 erfolgreich beendet. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden zwei der vier Bronzeglocken (Gloriosa und Hilliger-Glocke) stillgelegt um Arbeiten in der unteren Glockenstube durchführen zu können. Dabei wurde die Stahlhalterung durch eine Holzkonstruktion ersetzt, die Glocken erhielten neue Klöppel und wurden in Abstimmung mit dem Denkmalschutz teilweise von Schmutz und Verkrustungen befreit.
Der zweite Bauabschnitt, der sich nahtlos angeschlossen hat, sieht u.a. eine Erweiterung des tontiefen Geläuts um vier kleinere Glocken vor. Eine der vier neuen Glocken wurde bereits im Dezember 2020 gegossen. Aufgrund einer höheren Gießtemperatur werden kleinere Glocken prinzipiell separat gegossen. Die Güsse der drei weiteren Glocken sollen voraussichtlich im Februar abgeschlossen werden.

Auf einen Termin für die Glockenweihe will sich die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Thomas zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen, da nicht klar ist, wann ein solches Großereignis wieder im angemessen Rahmen mit zahlreichen Gästen gefeiert werden kann.
Die Gesamtkosten des Glockenprojektes betragen 500.000 Euro. Dank zahlreicher privater Spenden aus dem In- und Ausland und Förderungen vom Amt für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Leipzig sowie der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen und dem Freistaat Sachsen, ist bereits ein Großteil der Kosten aktuell gedeckt.

Das Geläut der Thomaskirche ist ein wertvolles Zeugnis sächsischer Kultur- und Baugeschichte. Jede der vier Bronzeglocken aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert ist ein Unikat. Zusammen bilden sie eines der bedeutendsten Geläute der sächsischen Landeskirche. Die älteste und größte Glocke, die Gloriosa, wurde 1477 von Theodorus Reinhard gegossen und läutete bereits zu Zeiten Martin Luthers. Sie wiegt 5,2 Tonnen und hat einen Durchmesser von 2,04 Metern. Um möglichen Schäden vorzubeugen, wurde die Gloriosa in den letzten Jahren nur noch zu besonderen Anlässen geläutet.

Weitere Informationen:
https://www.thomaskirche.org



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