Die öffentliche Vorlesungsreihe Studium universale der Universität Leipzig steht im Wintersemester 2025/2026 unter dem Motto: „Eros, Macht, Märkte – Sexualität im Spiegel der Gesellschaft“. Von Oktober 2025 bis Februar 2026 beleuchten renommierte Wissenschaftler:innen und Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen in insgesamt 12 Veranstaltungen die vielschichtigen Dimensionen menschlicher Sexualität. Los geht es am 29. Oktober im Hörsaal 2 des Hörsaalgebäudes mit einem Vortrag des Medienwissenschaftlers Prof. Dr. Alexander Godulla von der Universität Leipzig zum Thema „Von Deepfake zu Deep Love? Künstliche Intelligenz, Pornografie und die Transformation der Intimität“.
„Die Vortragsreihe spannt einen weiten Bogen von der digitalen Transformation der Intimität durch Künstliche Intelligenz bis hin zu historischen Perspektiven auf Erotik im antiken Israel. Behandelt werden aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie queere Diskriminierungserfahrungen, sexualisierte Kriegsgewalt und deren psychische Folgen sowie die Integration sexueller Bildung in die Medizinausbildung“, erklärt der ehrenamtliche Leiter des Arbeitskreises Studium universale, Prof. Dr. Frank Gaunitz. Besondere Aufmerksamkeit erhielten dabei ostdeutsche queere Geschichten, evolutionäre Aspekte der Partner:innenwahl bei Menschen und anderen Primaten sowie die Bedeutung von Sexualität im rechtsautoritären Denken. Die Ringvorlesung verbinde wissenschaftliche Expertise aus Kommunikationswissenschaft, Kulturwissenschaften, Theologie, Psychologie, Biologie und Medizin mit praktischen Erfahrungen aus der Gleichstellungsarbeit und der Präventionsforschung.
„Einige Themen fordern Mut zur Kontroverse, wenn es beispielsweise um sexualisierte Kriegsgewalt, um Diskriminierungserfahrungen und um Konzepte des Opferschutzes im Kontext von Pädophilie geht“, so Gaunitz. Weitere Vorträge befassen sich unter anderem mit queeren Bewegungen seit 1945 und queeren Möglichkeitsräumen im Museum sowie mit sexualtherapeutischer Prävention. Zum Abschluss des Zyklus steht am 4. Februar 2026 ein Vortrag über den bedeutenden, aber auch umstrittenen Comiczeichner Robert Crumb in der Deutschen Nationalbibliothek auf dem Programm. Zudem bietet die Deutsche Nationalbibliothek als „Nachschlag“ zur Reihe des zurückliegenden Semesters eine Führung durch die Ausstellung „Forget it?!" an.
Die Vortragsreihe ist kostenlos, erfordert kein Vorwissen und richtet sich an alle Neugierigen. Eine Anmeldung ist lediglich für die Veranstaltungen in der Deutschen Nationalbibliothek erforderlich.
Weitere Informationen:
www.uni-leipzig.de/studiumuniversale