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Omanischer Delegationsbesuch bei VNG, Foto: Eric Kemnitz
Omanischer Delegationsbesuch bei VNG, Foto: Eric Kemnitz

Energieminister des Sultanats Oman besucht mit Wirtschaftsdelegation VNG in Leipzig und Energiepark Bad Lauchstädt

Austausch zu Wasserstoffthemen im Fokus

18.03.2024Wirtschaft
Verbundnetz Gas AG (VNG)

Nach dem Besuch bei Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Leipzig besuchte heute eine Wirtschaftsdelegation um den Energieminister des Sultanats Oman, Salim Al Aufi, und Maitha Al Mahrouqi, Botschafterin des Sultanats Oman in Deutschland, die Konzernzentrale der VNG AG in Leipzig. Gemeinsam mit weiteren mitteldeutschen Unternehmen tauschten sich die Mitglieder der omanischen Wirtschaftsdelegation über den Energieträger Wasserstoff und aktuelle Bedingungen für einen Markthochlauf in Deutschland und Europa aus. Zudem informierte sich die omanische Delegation im Gespräch mit VNG-CEO Ulf Heitmüller über die unternehmerische Transformation der VNG hin zu grünen Gasen sowie über ausgewählte Wasserstoffprojekte des Konzerns. Die Gespräche fokussierten sich insbesondere auf Wasserstoffbedarfe in der Region Mitteldeutschland, die Möglichkeiten des Sultanats Oman, künftig grünen Wasserstoff zu exportieren und technische Anforderungen der Wasserstoffwirtschaft, wie etwa die unterirdische Speicherung in Salzkavernen. Des Weiteren wurde im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer eine stärkere Zusammenarbeit von Unternehmen aus Mitteldeutschland mit dem Oman thematisiert.

„Mit Blick in die Zukunft ist der Oman mit seinem großen Potenzial und seinen Ambitionen zur Herstellung von grünem Wasserstoff, vor allem für die Dekarbonisierung des Industriesektors, von besonderem Interesse. Daher ist der gegenseitige Erfahrungsaustausch für uns sehr wertvoll. Als VNG befinden wir uns inmitten einer unternehmerischen Transformation, um die Energiewende im Osten Deutschlands von Erdgas hin zu grünen Gasen wie Wasserstoff und Biogas aktiv zu gestalten. Dafür braucht es internationale Kooperationen. Deutschland wird die Bedarfe an Wasserstoff künftig nicht allein durch heimische Produktion decken können, sondern ist zusätzlich auf Importe angewiesen. Hier könnte der Oman eine bedeutende Rolle einnehmen und einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in unserer Region leisten. Wir freuen uns darauf, die Gespräche über Kooperationen mit unseren Partnern aus dem Oman zu vertiefen“, so Heitmüller.

„Deutschland ist in verschiedenen Sektoren und in unterschiedlichen Funktionen ein langjähriger Partner Omans. Mit dem Ziel unserer Nationen, eine CO2-freie Zukunft anzustreben, sollte sich die Zusammenarbeit beider Nationen vertiefen. Das Sultanat Oman verfügt sowohl über konventionelle als auch erneuerbare Energieressourcen sowie über hoch motivierte und gut ausgebildete Arbeitskräfte, eine Infrastruktur von Weltklasse und ist geografisch gut gelegen, um den Bedarf an klimafreundlicher Energie im Westen und Osten zu decken. Der Oman strebt daher eine führende Rolle bei der Produktion kohlenstoffarmer und grüner Moleküle an und verfügt über ein dynamisches und attraktives Zentrum, die Entwickler, Technologieanbieter und Lieferketten sowie nachgelagerte Hersteller, die für beide Seiten vielfältige Vorteile bietet“, ergänzt Al Aufi.

Dem Delegationsbesuch in Leipzig schloss sich ein Besuch des Energieparks Bad Lauchstädt im Süden Sachsen-Anhalts an. Auf dem Gelände des Reallabors der Energiewende informierte sich die omanische Delegation über die aktuellen Baufortschritte dieses mitteldeutschen Leuchtturmprojekts. Im Rahmen eines Konsortiums, bestehend aus der Terrawatt Planungsgesellschaft mbH, Uniper, VNG Handel & Vertrieb GmbH, VNG Gasspeicher GmbH, ONTRAS Gastransport GmbH, VNG AG und dem DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg, wird in diesem Projekt erstmals die gesamte Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab erprobt. Dies umfasst die Erzeugung, den Transport, die Speicherung sowie die Vermarktung und Nutzung von grünem Wasserstoff in Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland. Mittels einer Großelektrolyse-Anlage von bis zu 30 MW wird unter Einsatz von erneuerbar erzeugtem Strom aus einem eigens errichteten Windpark grüner Wasserstoff produziert. Im November 2023 erfolgte durch das Einheben einer Molchschleuse ein wesentlicher Schritt in der Umwidmung einer Erdgasleitung für den Transport von Wasserstoff. Im November 2023 wurde im Rahmen des Projekts Deutschlands erster Liefervertrag für grünen Wasserstoff mit der TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland geschlossen, der ab Ende 2025 ausgeliefert werden soll.



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