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Lichtfest Leipzig 2025: Am Podest der Kerzen-89 im Schillerpark, Foto: PUNCTUM Alexander Schmidt
Lichtfest Leipzig 2025: Am Podest der Kerzen-89 im Schillerpark, Foto: PUNCTUM Alexander Schmidt

Das war das Lichtfest Leipzig 2025

Tausende Gäste erinnern an den 9. Oktober 1989

10.10.2025 Stadtinformationen
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH

Das Lichtfest Leipzig 2025 hat am 9. Oktober erneut ein eindrucksvolles Zeichen der Erinnerung und des gesellschaftlichen Miteinanders gesetzt. Tausende Leipzigerinnen und Leipziger sowie Gäste der Stadt beteiligten sich an den festlichen und nachdenklichen Momenten rund um die Friedliche Revolution im Herbst 1989.

Lichtweg verband Stadt und Geschichte

Herzstück des diesjährigen Lichtfestes war ein Lichtweg, der vom Nikolaikirchhof über den Neumarkt und den Schillerpark bis zum Wilhelm-Leuschner-Platz führte. Entlang dieses Weges luden Lichtkunstprojekte namhafter Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Regionen Deutschlands zu Reflexion, Austausch und gemeinsamen Erinnern ein. Die künstlerischen Arbeiten bauten eindrucksvolle Brücken zwischen den Ereignissen von 1989 und der Gegenwart. Ein besonderes Symbol bildete das Kerzenpodest in Form einer großen 89 im Schillerpark: Hunderte Kerzen der Lichtfest-Gäste verwandelten es im Laufe des Abends in ein strahlendes Lichtermeer, das zum Innehalten und Nachdenken über Vergangenheit und Zukunft einlud.

Künstlerische Impulse und Dialog

Die Lichtkunstprojekte bewegten das Publikum auf vielfältige Weise. Julian Hölscher verband in „Wogen/Surge“ Klänge, Bewegungen und Projektionen zu einer dynamischen Installation, die die Kraft und Energie der Menschen von 1989 erfahrbar machte. Vanessa Hafenbrädls Installation „No Flag“ widmete sich eindrücklich den Perspektiven von Frauen und setzte am Städtischen Kaufhaus einen viel beachteten Akzent. Mit „Gedankenspiegel“, entwickelt von Leipziger Auszubildenden in Kooperation mit dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V., entstand eine Tunnelinstallation, die Stimmen junger Menschen und Zeitzeugen kreativ miteinander verband. Lukas Taidos „Sichtbar werden“ griff das Spannungsfeld zwischen Angst und Mut im totalitären System auf, während Anke Stiller im Schillerpark mit „Vertrauen – Freiheit – Verantwortung“ zu Gedanken über zentrale Werte der Friedlichen Revolution einlud.

„Das diesjährige Lichtfest hat mit dem Lichtweg ein kraftvolles Zeichen gesetzt“, erklärte Marit Schulz, Leiterin Lichtfest. „Die hohe Beteiligung und die intensiven Begegnungen entlang der Lichtinstallationen haben einmal mehr bewiesen, wie aktuell die Themen Freiheit und Demokratie bleiben,“ so Schulz. „Mein herzlicher Dank gilt allen Mitwirkenden und Partnern, die das Lichtfest 2025 mit großem Engagement und kreativer Kraft möglich gemacht haben.“

Grundsteinlegung des Freiheits- und Einheitsdenkmals

Ein zentrales Ereignis des Abends stellte die feierliche Grundsteinlegung für das künftige Freiheits- und Einheitsdenkmal dar. Beim von Alexandra Gerlach moderierten Bühnenprogramm erinnerten Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, Bundeskulturstaatsminister Wolfram Weimer, Leipzigs Ehrenbürgerin Gesine Oltmanns und Autorin Nino Haratischwili im Gespräch an das Engagement der Menschen im Herbst 1989 und betonten die Bedeutung demokratischer Teilhabe damals wie heute.

Als „Schlüsselmoment der Geschichte“ bezeichnete Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung den 9. Oktober 1989 in seinen Grußworten, an dem „hier in Leipzig die Freiheit gegen die SED-Diktatur erkämpft wurde. Diese errungene Freiheit, der Erfolg der Friedlichen Revolution in der DDR, bahnte den Weg zur Deutschen Einheit. Erst die Freiheit, dann die Einheit“, so Jung und lobte Leipzig als „Ort des Aufbruchs und der Freiheit.“

Doch warum Leipzig als Standort? „Weil die Friedliche Revolution nicht von Berlin oder Potsdam, sondern aus Sachsen, aus Leipzig losging, erklärte Ministerpräsident Michael Kretschmer und fügte an: „Und deswegen, wenn man die Geschichte richtig erzählen will, deswegen gehört das Freiheits- und Einheitsdenkmal hierher.“

Auch der Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer zeigte sich berührt von den Errungenschaften der „ostdeutschen Bürgerinnen und Bürger, die im Herbst 1989 mit Kerzen in den Händen für eine freiheitliche Demokratie und für Menschenrechte demonstrierten und den Weg in die gemeinsame Zukunft unseres Landes öffneten. Ihr Mut erinnert uns bis heute daran, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist – und dass sie nur dort lebt, wo Menschen bereit sind, für ihre Überzeugungen einzustehen.“

„Ich bin sicher, dass dieses Denkmal neben der Erinnerung an die Friedliche Revolution ein lebendiger Anstoß für Engagement und Zivilcourage wird“, sagte Gesine Oltmanns, Ehrenvorstand der Stiftung Friedliche Revolution. „1989 hat gezeigt, dass der Schulterschluss in Solidarität und Gewaltfreiheit gelingen kann, dass gemeinsam Demokratie erreicht, gestaltetet und bewahrt werden kann werden kann,“ so Oltmanns weiter. „Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig wird dafür stehen und sensibilisieren.“

Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Uraufführung des Chorwerks „Unser Mut wird nah bei uns sein“ getragen. Sie entstand in Kooperation mit der Oper Leipzig und sorgte für einen bewegenden Abschluss.

Leipzig blickt mit Zuversicht nach vorn

Das Lichtfest Leipzig 2025 verdeutlichte einmal mehr die Verbundenheit der Stadt mit den Werten Freiheit, Demokratie und Zivilcourage. In einer vielseitigen Mischung aus Kunst, Erinnerung und Dialog wurde am 9. Oktober der Geist vom Herbst 1989 lebendig und Leipzig damit seinem Selbstverständnis als Ort der Friedlichen Revolution erneut gerecht. Aufgrund des hohen Besucheraufkommens wurde das Lichtfest um eine halbe Stunde verlängert.

Mehr Informationen und Bildergalerien unter:
www.lichtfest.leipziger-freiheit.de



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