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Neues Rathaus, Foto: LEIPZIGINFO.DE
Neues Rathaus, Foto: LEIPZIGINFO.DE , Quelle: LEIPZIGINFO.DE

Dank für besonderes Engagement: Oberbürgermeister verleiht Goldene Ehrennadel 2023 der Stadt Leipzig

Festveranstaltung fand am 30. Mai 2023 im Neuen Rathaus statt

31.05.2023Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Elf ehrenamtlich tätige Leipzigerinnen und Leipziger sind am 30. Mai 2023 im Rahmen einer Festveranstaltung im Neuen Rathaus für ihr Engagement im sozialen, kulturellen oder politischen Bereich von Oberbürgermeister Burkhard Jung mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Leipzig geehrt worden. Vor zahlreichen geladenen Gästen unterstrich der Oberbürgermeister die außerordentliche Bedeutung des Ehrenamtes für das Miteinander in der Stadtgemeinschaft. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch das „Duo Tulips“ – bestehend aus Lora Kostina (Piano) und Jorinde Jelen (Gesang).

Vorstellung der mit der Goldenen Ehrennadel Ausgezeichneten:

Dr. Marion Michel, Leben mit Handicaps e.V.
Seit vielen Jahren setzt sich Dr. Marion Michel mit einem hohen zeitlichen, fachlichen und leidenschaftlichen Engagement für Eltern mit Behinderungen ein. Seit 2012 leitet sie ehrenamtlich das Kompetenzzentrum für behinderte und chronisch kranke Eltern in Sachsen als Vorsitzende des Vereins Leben mit Handicaps e.V. Zu ihren Tätigkeiten gehören u. a. die Beratung von Eltern mit Behinderungen, der Auf- und Ausbau von Netzwerken, die Sensibilisierung und Fortbildung der professionellen Kräfte zur Unterstützung behinderter und chronisch kranker Eltern, die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten, der Aufbau der "Fachstelle Unterstützte Elternschaft" in Sachsen sowie Gremienarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Sie steht als Planerin hinter dem Fachtag "Eltern mit Behinderungen in Sachsen" am 23. Juni 23 und führt ehrenamtlich den Kurs "Sexualität, Partnerschaft, Kinderwunsch und Elternschaft von Menschen mit Behinderungen" an der medizinischen Fakultät Leipzig.

Yameli Gómez Jimenez, Internationale Frauen Leipzig e.V.
Seit mehr als fünf Jahren engagiert sich Yameli Gómez Jimenez in der Migranten- und Frauenarbeit, unterstützt insbesondere Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung. Sie bemüht sich mit Hilfe von kreativen Methoden wie Design Thinking, Shownotes oder selbstgedrehten Doku-Filmen, Frauen zu motivieren, sich mit ihren Herausforderungen und erlebten Traumata auseinanderzusetzen. Dank ihrer Mitwirkung konnte das Projekt "Unsere Stimme: Medien zur politischen Teilhabe von Migrantinnen und geflüchteten Frauen" durchgeführt werden. Dank dieses Projekts wurden zahlreiche Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung ermutigt, für ihre Rechte einzustehen und selbstbewusster aufzutreten. Als überzeugte und mutige Frauenrechtlerin kämpft Frau Gómez Jimenez leidenschaftlich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen, besonders aus dem lateinamerikanischen Kontext. Seit 2021 ist sie Mitglied des Migrantinnen- und Migrantenbeirats.

Henry Lewkowitz, Erich-Zeigner-Haus e.V.
Eine Vielzahl von erinnerungskulturellen Projekten mit Schülerinnen und Schülern, beispielsweise bei Stolpersteinverlegungen und Mahnwachen, sowie kulturelle und politische Bildungsveranstaltungen im Erich-Zeigner-Haus sind mit dem Engagement von Henry Lewkowitz verbunden. Er arbeitet mit Leipziger Organisationen für Demokratie und dem US-Generalkonsulat zusammen. Mit seinen regelmäßigen Veröffentlichungen leitet er Multiplikatoren in anderen Städten an. Seine Visionen und Ideen prägten die Arbeit des Erich-Zeigner-Haus e.V. nachhaltig und ermöglichten nicht nur eine Etablierung des Vereins innerhalb der Leipziger Stadtgesellschaft, sondern auch eine Ausweitung der Bildungsangebote und Projekte des Vereins für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. So konnte sich der Verein als außerschulischer Lernort für Schüler und Multiplikatoren entwickeln und über das gesamte Stadtgebiet und auch auf die Landkreise Leipzig und Nordsachsen ausdehnen.

Dr. Gerald Sehmisch
Seit 2015 begleitet Dr. Gerald Sehmisch, selbst schon im Ruhestand, an jedem Schultag und bei jedem Wetter Grundschüler der Keulenbergsiedlung in Thekla zur 62. Grundschule in Portitz. Der Fußweg von ca. 1,5 km Länge führt durch die Parthenaue an der ehemaligen Portitzer Mühle vorbei und verkürzt die offizielle Straßenzufahrt zur Schule ganz erheblich. Die Kinder gewinnen dadurch Bewegung an der frischen Luft, erfahren Wissenswertes über die Natur der Parthenaue und vor der Schule reduziert sich der Autoverkehr. Sogar seinen Urlaub legt Dr. Sehmisch dafür extra auf die Ferien. Für den Transport der schweren Schultaschen hat er extra sein Fahrrad entsprechend umgebaut. Das morgendliche Miteinander befähigt die Kinder zu schnellerer Selbstständigkeit, da der Weg bekannt ist und sich die Gruppe kennt, meistern sie auch den Heimweg zu Fuß. Darüber organisiert Dr. Sehmisch gemeinsame Ausflüge mit „seinen“ Laufkindern und nimmt an Schulveranstaltungen teil.

Rita Jorek, Gemeinschaft Dt. und Österreichischer Künstlerinnenvereine (GEDOK) Mitteldt. e. V.
Seit Jahrzehnten ist Rita Jorek frauenpolitisch für das Anliegen von Künstlerinnen aktiv und wird dafür im GEDOK-Verein und in der Leipziger Frauenszene hochgeschätzt. Mit ihren wissenschaftlichen Recherchen zum Wirken von Louise Otto-Peters und ihrem Engagement als Mitherausgeberin eines Katalogs zu ihrem Schaffen legte sie die Grundlage für weitere Forschungen. Von der Schriftstellerin Helga M. Novak, mit der sie freundschaftlich verbunden war, vollendete sie deren letzten Roman "Im Schwanenhals". Sie edierte die zweibändige Gedichtsammlung von Helga M. Novak "Solange noch Liebesbriefe eintreffen" und trat für beide Publikationen als Herausgeberin in Erscheinung. Mit unzähligen literarischen Arbeiten, Aufsätzen in Zeitungen, Zeitschriften und Künstler-Katalogen sowie Laudationen setzt sie sich stets kritisch mit dem gesellschaftlich geprägten Frauenbild auseinander. Sachkundig und mutig streitet sie für die Interessen von Frauen in der Gesellschaft.

Heike Stellmacher und Tobias Hönig, Kriseninterventionsteam Leipzig e. V.
Das Kriseninterventionsteam begleitet Menschen in Schocksituationen und trägt dazu bei, dass sich die gesundheitliche/psychische Situation nicht verschlechtert. Es wird bei schweren Unfällen, bei Tod im häuslichen Raum, Tod im öffentlichen Raum, plötzlichem Kindstod und bei Angehörigen sowie Hinterbliebenen zu jeder Tages- und Nachtzeit herangezogen. Ein spezielles Wissen für derartige Notfalleinsätze und eine hohe soziale Kompetenz sind notwendig, um in diesen Extremsituationen helfen zu können. Heike Stellmacher und Tobias Hönig prägen die Entwicklung des Vereins. Sie organisieren einen wesentlichen Teil der Vorstandsarbeit und die 60-stündigen Kurse für neue Helfer. Auch die regelmäßige Kommunikation an die Rettungsdienste und die Öffentlichkeitsarbeit obliegt den beiden. Sie kümmern sich um den Fortbestand des Vereins, übernehmen das Zulassungsverfahren sowie die Praxisanleitung für neue Teammitglieder und sind regelmäßig als Leiter vom Dienst tätig.

Uwe Gasch, Stadtsportbund Leipzig e. V.
Nach seiner erfolgreichen leistungssportlichen Karriere hat sich Uwe Gasch beinahe zwei Jahrzehnte ehrenamtlich in den Dienst des Sports gestellt. Von 2004 bis 2022 stand er als Präsident dem Stadtsportbund Leipzig e. V. vor. Unter seinem Vorsitz entfaltete sich der Stadtsportbund zu einer Institution, die den Leipziger Sportvereinen auf den unterschiedlichsten Fachgebieten und Ebenen immer unterstützend und beratend zur Seite stand und steht. Sein Wirken war auf die Schaffung von guten Bedingungen für den Sport, allen voran für Kinder und Jugendliche, Senioren sowie Migranten, gerichtet. Ein wichtiger Baustein war dabei die enge Kooperation mit der Stadt Leipzig und dem Land Sachsen. Hervorzuheben ist seine Mitwirkung bei der Erarbeitung und Umsetzung der Sportprogramme 2007-2015 und 2016-2024. Trotz hoher beruflicher Belastung setzte er sich über fast zwei Jahrzehnte mit viel Leidenschaft für die Entwicklung des Stadtsportbundes und seiner Mitgliedsvereine ein.

Jürgen Jakobeit, Freiwillige Feuerwehr Leipzig Böhlitz-Ehrenberg
Neben seiner Tätigkeit im regulären Feuerwehrdienst der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg engagiert sich Jürgen Jakobeit besonders im Bereich Brandsicherheitswachdienst, ist hier für die Personaleinsatzplanung und die Absicherung von Veranstaltungen und Fußballspielen in der RB Arena verantwortlich. Als sogenannter Posten 1 hat er neben dem hauptamtlichen Wachhabenden die größte Verantwortung und koordiniert – mit besonders guter Ortskenntnis – die Feuerwehrkräfte. Der zeitliche Aufwand ist aufgrund der gestiegenen Anzahl von Fußballspielen und Veranstaltungen in der RB Arena immer weitergewachsen, die Aufwandsentschädigung hingegen fällt gering aus. Über bauliche Neuerungen des Stadions arbeitet sich Jakobeit detailliert ein und gibt dieses Informationen an andere Brandsicherheitswachdienstposten weiter. Ohne diese freiwilligen Brandsicherheitsposten wäre ein Spielbetrieb aufgrund rechtlicher Bestimmungen nicht möglich.

Katrin Hart, Stiftung Bürger für Leipzig
Zur Gründung der Stiftung im Jahre 2003 übernahm Katrin Hart den Vorsitz im Stiftungsrat. Sie wurde seither immer wieder gewählt, nach über 20 Jahren wird sie bei der nächsten Wahl 2024 das Amt übergeben. Über den gesamten Zeitraum hat sie sich mit ihrer Persönlichkeit, ihrer Bekanntheit und ihren Kontakten für die Ziele der Stiftung eingesetzt und dadurch die Entwicklung wesentlich vorangetrieben. Sie engagiert sich mit Zeit, Ideen und privaten Spenden für die Stiftung, ist sich „für keine Aufgabe zu schade“. Sie ist zur Stelle, egal ob ein Fahrzeug gebraucht wird, ein Infostand besetzt werden muss oder ob Strategieberatungen zu führen sind. Mit vielen Ideen und der kritischen Distanz zum eigenen Tun bringt sie sich ein; viele Projekte verdanken ihrem Wirken einen wichtigen Schub: Beispielsweise das Buch "Redefreiheit", eine Dokumentation der ersten freien Reden in Leipzig 1989, das durch eine Lesung der Originaltexte mit ihren Schauspieler-Kollegen unterstützt wurde.

Petra Mewes, UNICEF Arbeitsgruppe Leipzig
Seit fast 20 Jahren arbeitet Petra Mewes aktiv in der ehrenamtlichen Arbeitsgruppe von UNICEF in Leipzig mit, seit mehr als 5 Jahren leitet sie die Leipziger Gruppe. Selbst Journalistin ist sie besonders auf dem Gebiet der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aktiv und positioniert das Thema Kinderrechte und die Programmarbeit des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen in der Öffentlichkeit. 2013 hat sie eine UNICEF-Projektreise bis nach Kambodscha geführt, über die sie im Anschluss in verschiedenen deutschen Städten berichtete. Als Leiterin einer sehr großen UNICEF-Gruppe mit derzeit mehr als 60 Personen begleitet Petra Mewes seit 5 Jahren generationsübergreifend ein Juniorteam von Jugendlichen, die Hochschulgruppe und die Arbeitsgruppe der Erwachsenen. Ihr Einsatz für Kinderrechte wird durch die Informationsarbeit und Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergruppen deutlich und ganz konkret in der wertschätzenden Zusammenarbeit mit jüngeren Aktiven. 



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