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Haus des Handwerks, Foto: Handwerkskammer zu Leipzig
Haus des Handwerks, Foto: Handwerkskammer zu Leipzig

Coronakrise: Handwerk der Region Leipzig hält Kurs

Handwerkskammer zu Leipzig hat Ende Juni eine Stichprobenbefragung unter Betrieben durchgeführt

09.07.2020Wirtschaft
Handwerkskammer zu Leipzig

Die Ausbreitung des Coronavirus hat auch im Handwerk der Region Leipzig zu Einbrüchen der Wirtschaftstätigkeit geführt. Um die Folgen der Pandemie für die Handwerkswirtschaft der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen besser beurteilen zu können, hat die Handwerkskammer zu Leipzig Ende Juni eine Stichprobenbefragung unter Betrieben durchgeführt. Fast 90 Unternehmerinnen und Unternehmer verglichen die Geschäftslage im Mai mit der vor dem Lockdown und schätzten den weiteren Verlauf ihrer Geschäftstätigkeit ein.

Umsätze: Die Ergebnisse zeigen, dass 42 Prozent der regionalen Handwerksunternehmen ihre Umsätze auf einem jahreszeittypischen Level halten konnten und 19 Prozent sogar eine Umsatzsteigerung zum Vorkrisenniveau verzeichnen. Allerdings waren 39 Prozent der Betriebe auch im Mai weiterhin mit Umsatzrückgängen in unterschiedlicher Höhe konfrontiert.1 Eine ähnliche Verteilung zeigt sich bei der Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2020. Hier erwarten 44 Prozent ein Ergebnis auf Vorjahresniveau, 18 Prozent gehen von gestiegenen Umsätzen aus und 38 Prozent der handwerklichen Unternehmen rechnen damit, dass die verbuchten Umsatzausfälle bis zum Jahresende nicht wieder aufgeholt werden können.

Aufträge: Bei den Auftragsbeständen der Unternehmen ist insgesamt ein Rückgang eingetreten. Jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) verzeichnet einen niedrigeren Bestand im Vor-Corona-Vergleich, jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) hielt den Bestand an Aufträgen stabil und ein geringer Teil der Befragten (16 Prozent) konnte sogar eine bessere Auftragslage melden. Die Erwartungen für die Entwicklung der Auftragseingänge im Jahresverlauf sind etwas optimistischer als die momentane Situation (22 Prozent: Aufträge nehmen ab / 46 Prozent: Auftragslage bleibt gleich / 26 Prozent: Auftragsplus).

Umsatzsteuer: Ob die vorsichtig positiven Auftragserwartungen mit der Senkung der Umsatz-/Mehrwertsteuer in Zusammenhang stehen, wurde nicht ermittelt. Jedoch gaben die Unternehmerinnen und Unternehmer Auskunft darüber, wie sie mit dieser Maßnahme zur Konjunkturbelebung umgehen. Zwei Drittel (67 Prozent) wollen die Steuersenkung vollständig oder teilweise an die Kunden weitergeben. Nur jeder Vierte (26 Prozent) plant, die Steuersenkung zur Stabilisierung der eigenen Geschäftssituation einzubehalten. Einige Unternehmer (7 Prozent) hatten zum Befragungszeitraum noch keine Entscheidung getroffen, wie mit der temporären Senkung der Steuersätze verfahren wird.

Personal: Erfreulich sind die Ergebnisse im Bereich der Beschäftigtenentwicklung. 91 Prozent der Betriebe hielten den Personalbestand im Mai stabil, 3 Prozent stellten trotz der Krisensituation sogar Personal ein und nur 6 Prozent der Befragten haben Personal abgebaut. Um dies zu erreichen, haben 41 Prozent der Betriebe aktive Maßnahmen, wie Kurzarbeit oder den Abbau von Arbeitszeitkonten und Urlaub, genutzt. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels scheinen die Unternehmen des regionalen Handwerks bis zum Jahresende sogar mit einem leichten Personalaufbau zu planen. Lediglich 6 Prozent der Betriebe glauben, zum Jahreswechsel weniger Menschen zu beschäftigen als vor der Krise. Dem stehen 15 Prozent gegenüber, die im gleichen Zeitraum Personalkapazitäten aufbauen möchten. Die restlichen 79 Prozent planen mit einer unveränderten Mitarbeiterzahl.



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