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Giuseppe Verdi, Kollage erstellt von der Professur für Neuere Kultur- und Ideengeschichte, Universität Leipzig
Giuseppe Verdi, Kollage erstellt von der Professur für Neuere Kultur- und Ideengeschichte, Universität Leipzig

Aus Verdis Werkstatt: Ein nie gehörtes Streichquartett in Leipzig

Moderne Erstaufführung der Fassung von 1873 / Kooperation von drei Leipziger Institutionen

23.03.2023Veranstaltungen
Universität Leipzig

Waren Sie schon einmal in der Uraufführung eines Werks von Giuseppe Verdi? Wohl kaum, schließlich befinden wir uns im 21. Jahrhundert. Am Montag, 27. März 2023, gibt es in Leipzig aber die Gelegenheit, das nachzuholen: Die Universität Leipzig, die Oper Leipzig und die Hochschule für Musik und Theater haben sich zusammengetan, um ein außergewöhnliches Ereignis zu ermöglichen. Verdis Streichquartett wird um 19:30 Uhr in der kritischen Edition seiner ungekürzten Fassung von 1873 im Konzertfoyer des Opernhauses erstmals aufgeführt.

Giuseppe Verdi setzte sich seit den 1870er Jahren verstärkt mit deutscher Musik auseinander und schrieb in diesem Zusammenhang auch das Streichquartett e-Moll. In einer gekürzten und überarbeiteten Fassung ist dieses Werk dem Konzertpublikum nicht ganz fremd. Vollkommen unbekannt ist der musikalischen Öffentlichkeit hingegen die ursprüngliche Fassung dieses Quartetts, das voll von spannenden Zitaten aus Verdis Opern ist und kürzlich vom renommierten Berner Verdi-Forscher Prof. Dr. Anselm Gerhard in einer kritischen Edition beim Henle-Verlag herausgegeben wurde. 

„Für die Erstaufführung dieses Werks im Konzertfoyer der Oper Leipzig haben wir das weltberühmte Vogler Quartett gewinnen können“, berichtet Prof. Dr. Axel Körner vom Historischen Seminar der Universität Leipzig. Er forscht an der Schnittstelle von Geschichts- und Musikwissenschaft und ist der Initiator der Konzert-Kooperation der drei Leipziger Institutionen. Das Konzert steht im Zusammenhang mit einer wissenschaftlichen Veranstaltung zu Giuseppe Verdi, die er im Rahmen seines Forschungsprojekts zur Oper in der Habsburgermonarchie organisiert hat („ERC Study Day“). Bis zu 40 Forschende werden sich am 27. März 2023 im Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Universität austauschen. 

Die Aufführung im Konzertfoyer des Opernhauses findet in Form eines Gesprächskonzerts statt, bei dem Professor Körner eine kurze Einleitung sprechen wird, bevor die beiden Versionen des Quartetts gespielt und von Professor Gerhard in lockerem Rahmen erläutert werden. Karten gibt es im Vorverkauf zum Preis von 15 Euro (ermäßigt: 10 Euro) bei der Oper Leipzig. Medienvertreter:innen können sich für Pressekarten vorab bei der Pressestelle der Oper Leipzig melden: Tel. +49 (0) 341 1261 266, presse@oper-leipzig.de

Zu Prof. Dr. Axel Körner: 
Axel Körner hat 2021 den Ruf auf die Professur für Neuere Kultur- und Ideengeschichte an der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaften der Universität Leipzig angenommen. Er wechselte vom University College London nach Leipzig. Für seine Spitzenforschung zur Rolle der Oper in der Habsburgermonarchie erhielt er den Forschungspreis „ERC Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrats.

Zum Vogler Quartett: 
Das Vogler Quartett wurde 1985 in Berlin gegründet und hat sich als eines der führenden Kammermusikensembles weltweit etabliert. Das Quartett hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten und ist regelmäßig auf internationalen Festivals und Konzertreisen zu hören. Die Besetzung besteht aus Tim Vogler (Violine), Frank Reinecke (Violine), Stefan Fehlandt (Viola) und Stephan Forck (Cello). 



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