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Animationsfilm: No Dogs or Italians Allowed (Regie: Alain Ughetto), Foto: Les Films du Tambour de Soie
Animationsfilm: No Dogs or Italians Allowed (Regie: Alain Ughetto), Foto: Les Films du Tambour de Soie

Animationsfilm „No Dogs or Italians Allowed“ eröffnet DOK Leipzig 2022

Der Stop-Motion-Film von Alain Ughetto erzählt von Landleben und Migration im frühen 20. Jahrhundert

15.09.2022Veranstaltungen
DOK Leipzig

Das 65. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm eröffnet am 17. Oktober 2022 mit der Deutschen Premiere von „No Dogs or Italians Allowed“. Der französische Regisseur und Drehbuchautor Alain Ughetto zeichnet in dem Film das Leben seiner Großeltern in Norditalien und deren Migration nach Frankreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach. Zum zweiten Mal zeigt DOK Leipzig einen langen Animationsfilm zum Auftakt des Festivals.

Die Stop-Motion-Animation erzählt im tragikomischen Stil von den beschwerlichen Verhältnissen in einem piemontesischen Bergdorf. Während die Männer der Familie zur Saisonarbeit in die französischen Alpen gehen oder in Kolonial- und Weltkriege ziehen müssen, verrichten Frauen und Kinder die Feldarbeit. Als in Italien die Faschisten an die Macht kommen, entschließen sich die Ughettos, ins Nachbarland auszuwandern.

„Alain Ughetto hat seinen italienischen Großeltern Cesira und Luigi mit dieser fantasievoll inszenierten Puppenanimation ein warmherziges Denkmal gesetzt“, so Festivalleiter Christoph Terhechte. „In der Chronik der Familie findet der Regisseur sich selbst, erkennt seine Vorliebe für die Arbeit mit der Hand wieder. Bald wird der Film zu einer Reflexion über das Geschichtenerzählen mit dem, was diese Hand formt.“

In der Rahmenhandlung von „No Dogs or Italians Allowed“ inszeniert Ughetto sich selbst im Dialog mit seiner als Puppenfigur dargestellten Großmutter. In humoristischer Form macht er dabei auch die Gestaltung der filmischen Welt sichtbar: Aus Materialien wie Ton, Pappe und Watte, ja sogar aus Maronen und Broccoli erschafft er die Landschaften seiner Erzählung.

Alain Ughetto arbeitet seit mehr als 40 Jahren als Animator und Drehbuchautor. Stop-Motion-Animationen und eine Do-it-yourself-Ästhetik sind zu seinen Markenzeichen geworden. Er begann seine Karriere mit animierten Kurzfilmen in den 1980er-Jahren und erhielt 1985 den französischen Filmpreis César für „La boule”.

Ughettos erster Langfilm „Jasmine” (2013), eine Liebesgeschichte während der Islamischen Revolution in Teheran, wurde für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Bester Animationsfilm nominiert. „No Dogs or Italians Allowed“ hatte seine Weltpremiere im Juni 2022 auf dem renommierten Animationsfilmfestival Annecy und wurde dort mit dem Jury-Preis und dem Preis der Gan Foundation ausgezeichnet.

Die Eröffnung von DOK Leipzig findet am 17. Oktober 2022 um 19 Uhr im CineStar 8 statt.„No Dogs or Italians Allowed“ wird darüber hinaus öffentlich und kostenfrei um 20:30 Uhr im Leipziger Hauptbahnhof (Osthalle) gezeigt. Regisseur Alain Ughetto wird bei beiden Vorführungen anwesend sein.



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