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Zum Festakt anlässlich des 30. Jubiläums des Transplantationszentrums waren neben Angehörigen von Organspendern auch viele Empfänger von Organen anwesend, die sich mit Plakaten für die geschenkten Lebensjahre bedankten. Foto: UKL / Stefan Straube
Zum Festakt anlässlich des 30. Jubiläums des Transplantationszentrums waren neben Angehörigen von Organspendern auch viele Empfänger von Organen anwesend, die sich mit Plakaten für die geschenkten Lebensjahre bedankten. Foto: UKL / Stefan Straube

30 Jahre Organtransplantation am Universitätsklinikum Leipzig

Festakt zum Jubiläum am 25. September 2023

26.09.2023Gesundheit
Universitätsklinikum Leipzig

30 Jahre Organtransplantation am Universitätsklinikum Leipzig - 30 Jahre Hoffnung für schwerstkranke Menschen. 1993 begann die Geschichte der Transplantation von Lebern und Nieren am UKL. 2513 Organe wurden seitdem verpflanzt, 2513-mal erhielt ein Mensch eine neue Lebenschance. Diese geschenkten Leben wurden möglich durch das Können der Mediziner und vieler weiterer Mitarbeiter, aber vor allem durch die Bereitschaft von Menschen, als Organspender anderen zu helfen. Dieser Aspekt stand daher auch im Mittelpunkt der Feier zum 30. Jubiläum am 25. September 2023.

Zusammen mit etwa 150 geladenen Gästen, darunter Ministerpräsident Michael Kretschmer und Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, beging das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) den Jahrestag im Paulinum der Universität Leipzig. Unter den Gästen waren auch viele Patient:innen, denen mit einer Organtransplantation am UKL geholfen wurde, sowie deren Angehörige. Ebenfalls anwesend waren Angehörige von Organspendern, deren Bereitschaft zu einer Organentnahme die Betroffenen ihr Überleben verdanken. 

"Eine Organspende ist das größte Geschenk, dass ein Mensch einem anderen machen kann", sagte Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL. Wir sind denen, die diesen Schritt gehen, zu großem Dank verpflichtet. Denn die enormen Möglichkeiten der heutigen Transplantationsmedizin sind nichts, wenn es keine gespendeten Organe gibt. Unsere Therapie hängt unmittelbar von der Entscheidung ab, nach dem Tode Fremden ein Weiterleben zu ermöglichen. In einigen Fällen ist eine Lebendspende möglich - auch das ist ein gewichtiger Schritt, den zu gehen viel Mut erfordert. In diesem Jahr konnten dank solcher Entscheidungen am UKL 30 Lebern und 35 Nieren transplantiert werden. Dafür danken wir im Namen unserer Patient:innen."

"Sachsen steht für Spitzenmedizin und ein wichtiger Teil davon ist das Transplantationszentrum am Universitätsklinikum Leipzig," betonte Ministerpräsident Michael Kretschmer. "Das 30-jährige Jubiläum des Programms ist beeindruckendes Zeugnis dafür, wie hier durch Wissenschaft, Forschung und die herausragende Leistung des medizinischen Teams unzählige Leben gerettet werden konnten. Doch auch die besten Ärzte und Pflegekräfte können nur helfen, wenn es ausreichend Transplantationsorgane gibt. Deswegen verdienen auch diejenigen Menschen, die sich entschließen, ihre Organe zu spenden, unsere größte Anerkennung. Solidarität bleibt hier der zentrale Weg für die Chance auf ein neues Leben. Die Anzahl von Organbedürftigen steigt weiter. Nur mit einer höheren Spendebereitschaft in der Bevölkerung wird es gelingen, ihnen zeitnah eine Organtransplation zu ermöglichen."

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow ergänzt: "Ich gratuliere der Universitätsmedizin Leipzig zu den beeindruckenden Fortschritten in der Transplantationsmedizin in den vergangenen 30 Jahren. Erstklassige Mediziner und eine hervorragende Forschungsinfrastruktur im Verbund von Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig haben die Entwicklung möglich gemacht. Ich danke allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz. Es zeigt sich einmal mehr, dass unsere Investitionen in die Universitätsmedizin in den vergangenen Jahren richtig und wichtig waren."

"Die Gründung des Transplantationszentrums im Jahr 1993 war ein ganz entscheidender Schritt, um Patienten mit einem Organversagen der Leber oder der Niere in Sachsen helfen zu können", betonte Prof. Daniel Seehofer, Leiter des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Leipzig. "Seither konnten mehr als 2500 Patient:innen, Kinder und Erwachsene, eine neue Niere, eine neue Leber oder eine neue Bauchspeicheldrüse erhalten, und damit die Chance auf ein neues Leben. Einige von Ihnen sind auch heute anwesend, so dass Sie sich alle von den außergewöhnlichen Erfolgen der Transplantationsmedizin überzeugen können. Beispielhaft erfreuen sich sowohl der erste in Leipzig Nierentransplantierte als auch der erste lebertransplantierte Patient 30 Jahre später bester Gesundheit.

Wir haben in den letzten 30 Jahren viel erreicht, viel Hoffnung und Lebensqualität zurückbringen können. Trotzdem bleibt es eine Herausforderung, auch in Zukunft all jenen zu helfen die auf eine Organtransplantation angewiesen sind. Jede Unterstützung, jede Entscheidung hilft uns - jeder möge bei sich selbst anfangen auch eingedenk der Tatsache, dass es jeden von uns irgendwann treffen kann, auf ein Spenderorgan angewiesen zu sein …. Wir sorgen weiterhin dafür, dass sie dann an der Universitätsmedizin Leipzig gut aufgehoben sind, ohne Organspender können wir allerdings nur wenig ausrichten. Organtransplantation bleibt daher Gemeinschaftsaufgabe, gestern, heute und morgen."



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