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GuD nach Fertigstellung 1992
GuD nach Fertigstellung 1992 , Quelle: Leipziger Stadtwerke

25 Jahre Leipziger Stadtwerke

Mangelwirtschaft der DDR war auch am Fernwärmenetz ablesbar

29.06.2017Wirtschaft
Stadtwerke Leipzig

Am 1. Juli 1992 verschmolzen die Stadtwerke Wärmeversorgung und Anlagenreparatur Leipzig GmbH und die Kommunale Gasversorgung zur Stadtwerke Leipzig GmbH.

Heute arbeiten 1.123 Mitarbeiter, davon 74 Azubis, für die Leipziger Stadtwerke-Gruppe. Am Tag der Gründung waren es 761 Mitarbeiter.

Umweltfreundliche Energieerzeugung von Anbeginn

Bereits im September 1992 wurde mit der Umstellung von Stadt- auf Erdgas begonnen. In nur zweieinhalb Jahren konnte das umweltschädliche und hochgiftige Stadtgas durch umweltfreundliches Erdgas ersetzt werden. Auch das historische Graugussnetz musste abgelöst werden, da es nicht mehr den technischen Anforderungen entsprach. 835 km Graugussleitungen für die Verteilung des Erdgases wurden bis 2005 für rund 220 Mio. Euro durch moderne Kunststoffmantelrohre ersetzt.

Herzstück der Leipziger Energieversorgung war von Anbeginn das Fernwärmesystem. Doch die Mangelwirtschaft der 80er Jahre hatte auch an den innerstädtischen Wärmenetzen ihre Spuren hinterlassen:

Das Leipziger Dampfnetz war verschlissen, die Dampfschwaden aus den Schachtdeckeln ein sichtbares Zeichen. Bis 1999 wurde die bisher dampfversorgte Innenstadt an das Heißwassernetz angeschlossen und das marode Dampfnetz zurückgebaut. Allein 1994 investierten die Leipziger Stadtwerke 70 Millionen DM in die Fernwärmeversorgung.

Am 14. September 1993 wurde der Grundstein für die Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) gelegt, die 1995 in Betrieb ging. Seitdem erzeugt die Anlage im Herzen der Stadt umweltschonend Strom und Wärme. "Und das für alle Leipziger deutlich spürbar: Verglichen mit 1990 emittieren 1996 stadtwerkseigene Schornsteine 37 Prozent weniger CO2, 97 Prozent weniger Staub und 88 Prozent weniger Schwefeldioxid", blickt Karsten Rogall, als Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke auch für das Erzeugungs- und Netzgeschäft des Unternehmens zuständig, zurück. In der jüngeren Zeit stand die Besicherung des zunehmenden Wärmebedarfs im Vordergrund: 2014 und 2015 errichtete das Unternehmen moderne Wärmespeicher und neue Heizwerke.

Heute betreiben die Stadtwerke eine hocheffiziente GuD und produzieren hier in umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung anteilsmäßig 60 Prozent der im Leipziger Stromnetz verkauften Mengen und stellen gleichzeitig die Wärmeversorgung Leipzigs sicher. Die mit den eigenen Biomassekraftwerken und mit im Beteiligungsportfolio befindlichen Windkraftanlagen erzeugten Mengen reichen aus, um die restlichen rund 40 Prozent aus erneuerbaren Quellen abzudecken.

Damit produzierten die Stadtwerke im Durchschnitt der Jahre 2015 und 2016 anteilsmäßig sogar 75 Prozent der an ihre Privat- und Gewerbekunden gelieferten Strommengen erneuerbar. "Auch in den nächsten Jahren wollen wir dazu beitragen, die Energiewende mit unseren Investitionen in Erzeugeranlagen voranzubringen - rentabel und technologieoffen", so Rogall.

Bei der Gestaltung der Energiewende in einer wachsenden Stadt Leipzig setzt das Unternehmen auf eine intelligente und technologieoffene Verknüpfung von effizienten erneuerbaren und konventionellen Energien. Dabei ist das moderne Fernwärmesystem nach wie vor zentral für die Leipziger Energieversorgung von morgen. Der Wärmebedarf des Gebäudebestandes soll bis 2020 um 20 Prozent sinken.

Darüber hinaus soll ein Großteil des Wärmebedarfs durch erneuerbare Energie gedeckt werden. Vor allem in Ballungszentren stehen Energieversorger und ihre Kunden damit vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Denn in dicht und historisch bebauten Städten wie Leipzig stoßen dezentrale und erneuerbare Versorgungslösungen schnell an ihre Grenzen.



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