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Preisträger Fiktion, Foto: KURZSUECHTIG e. V.
Preisträger Fiktion, Foto: KURZSUECHTIG e. V.

19. Mitteldeutsches Kurzfilmfestival KURZSUECHTIG in Leipzig kürt die besten Kurzfilme aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Rund 1.200 Gäste besuchten das Festival und sorgten für volle Ränge

04.07.2022Veranstaltungen
Kurzsuechtig e. V.

Am Sonntag endete das Mitteldeutsche Kurzfilmfestival KURZSUECHTIG in Leipzig: Vom 29. Juni bis 3. Juli 2022 zeigte das Festival in der Schaubühne Lindenfels die besten Kurzfilme aus Mitteldeutschland. Rund 1.200 Gäste besuchten das Festival und sorgten für volle Ränge in dem traditionsreichen Kulturhaus im Leipziger Westen.

„Wir freuen uns, dass wir mit dem Kurzsuechtig Filmfestival erneut die mitteldeutsche Filmbranche in Leipzig zusammengebracht haben und dem Publikum einmal mehr die ganze Bandbreite des hiesigen Kurzfilmschaffens präsentieren konnten. Trotz teilweise sehr sommerlicher Temperaturen wurde das Festival sehr gut besucht, es haben sich tolle Gespräche zwischen Publikum, Filmschaffenden und Branchenexperten ergeben und wir konnten gemeinsam fünf Tage lang die Filmkultur feiern. Dafür möchte ich den Gästen, den Filmemacher:innen, dem Veranstaltungsteam, aber natürlich auch unseren Förderern und Partnern herzlich danken“, resümiert Festivalleiter Mike Brandin.

Als größtes Kurzfilmfestival für mitteldeutsche Produktionen widmet sich das Kurzsuechtig ausschließlich Filmprojekten bis 30 Minuten Länge, die einen Bezug zu Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben.

Programm & Wettbewerbe

Insgesamt 32 Filme liefen von Mittwoch bis Samstag jeweils ab 19.30 Uhr im Wettbewerb. Den Anfang machten am Mittwoch, den 29. Juni, die Animationsfilme. Es folgten am Donnerstagabend der Dokfilm, am Freitag die Fiktion sowie der Wettbewerb für Virtual Reality und 360-Grad-Projekte und am Samstag die Experimentalfilme sowie der Wettbewerb für Filmmusik & Sounddesign. Ergänzt wurde das Festival durch den Kurzfilm für Kurze, ein Kinderprogramm, zu dem am Donnerstagvormittag 150 Kindergartenkinder eingeladen waren. Im UT Connewitz sahen am Samstagabend rund 70 Gäste fünf Kurzfilme aus der Ukraine, die unter dem Thema „Gewalten“ die wechselvolle Geschichte zwischen der Ukraine und Russland beleuchteten. Zwei der ukrainischen Filmemacherinnen waren zum Gespräch vor Ort.

Am Samstagnachmittag entführte Music Supervisor Jens Quandt, der u.a. für die Filmmusik in Andreas Dresens Filmen „Gundermann“ und „Als wir träumten“ verantwortlich war, in die Welt des Klangs und erklärte jungen Film- und Musikschaffenden in einem Werkstattgespräch „Wie kommt die Musik in den Film?“.

Am Sonntagabend werden alle Gewinnerfilme in einem Best-Of noch einmal gezeigt.

Die Gewinnerfilme des Festivals

Die Filme widmen sich verstärkt umweltpolitisch-gesellschaftlichen Themen. Sie erzählen vom Größenwahn und der Ermächtigung des Menschen über die Natur („Affendomino“ / Jurypreis Animation) und sie loten die Isolation der Coronapandemie aus („27 Schritte“/ Lobende Erwähnung Dok, „13 Versuche, die Luft anzuhalten“/ Publikumspreis Experimental).

Aber sie zeigen auch den Aufbruch und Lebensmut, zum Beispiel, wenn sich eine junge peruanische Mutter zum ersten Mal als Gemeindevertreterin der Region zur Wahl stellt („Alturas“/ Jurypreis Dok) oder wenn ein 81-Jähriger noch immer mit der größten

Leidenschaft zu lauter elektronischer Musik tanzt und am Bau eines perfekten Lautsprechers tüftelt („Der Dreher“/ Publikumspreis Dok).

Im Fiktionswettbewerb kürte die 5-köpfige Jury, u.a. mit Schriftsteller und Drehbuchautor Clemens Meyer, das Drama „Return“ zum besten Film des Abends. Der Syrer Ghiath Al Mhitawi, der nach Leipzig flüchtete, erzählt darin die Geschichte eines syrischen Soldaten auf Heimaturlaub. Während der Soldat überlegt, wie er der Hölle des Krieges und dem Militärdienst entkommen kann, will seine Mutter davon nichts wissen und hält an ihrem Bild des heldenhaften Sohnes fest.

Das Publikum vergab den Publikumspreis an den Film „Eigenheim“ von Welf Reinhart, in dem ein altes Ehepaar um seine Würde kämpft, nachdem ihnen ihre Wohnung gekündigt wurde und die Wohnungsnot sie zunehmend verzweifeln lässt.

Die Preisträgerinnen & Preisträger

Animation:

Affendomino  – Regie: Ulf Grenzer – Jurypreis
Into the Cutezone – Regie: Niklas Wolff – Publikumspreis

Dok:

Alturas – Regie: Roxana Reiss – Jurypreis
Der Dreher – Regie: Robin Trouillet – Publikumspreis

Fiktion:

Return – Regie: Ghiath Al Mhitawi – Jurypreis
Eigenheim – Regie: Welf Reinhart - Publikumspreis

Experimental:

21:71 Uhr  – Regie: Joey Arand – Jurypreis
13 Versuche, die Luft anzuhalten – Regie: FILZ e.V. – Publikumspreis

XR/360°:Die Arktis – Franziska Weser, Heartucate
Beste Kamera:21:71 Uhr – Kamera: Ferdinand Kowalke, Alma Weber
Nachwuchspreis:Der Gesang der Fliegen III - Abend – Regie: Ana Maria Vallejo
Filmmusik & Sounddesign: Christoph Paul Börner für die Vertonung von „Papierflieger“ von Freya Kallich

Das KURZSUECHTIG-Festival auf Tour durch Mitteldeutschland

Alle Gewinnerfilme werden in einem Best-Of in den kommenden Monaten in zahlreichen Kinos in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gezeigt, um die Filme auch dort zu präsentieren, wo sie produziert wurden und einem breiten Publikum das regionale Filmschaffen näher zu bringen. Die Termine werden rechtzeitig unter www.kurzsuechtig.de bekannt gegeben.

Förderer:

Möglich machen das Festival die Förderung des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, der MDM - Mitteldeutsche Medienförderung GmbH, des Kulturamtes der Stadt Leipzig und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.



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