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Der 170-Meter-Schornstein auf dem Stadtwerke-Gelände Leipzig-Südost fällt am 15. September 2022, Foto: Leipziger Gruppe
Der 170-Meter-Schornstein auf dem Stadtwerke-Gelände Leipzig-Südost fällt am 15. September 2022, Foto: Leipziger Gruppe

170-Meter-Schornstein auf Stadtwerke-Gelände Leipzig Südost fällt

Sprengung in Form einer Dreifach-Faltung am 15. September 2022

25.08.2022Stadtinformationen
Leipziger Gruppe

Die Leipziger Skyline verändert sich im Herbst: Am 15. September 2022 wird der 170 Meter hohe Schornstein auf dem Stadtwerke-Gelände Leipzig Südost an der Arno-Nitzsche-Straße gesprengt - voraussichtlich zwischen 10.55 und 11.10 Uhr. Das höchste Wahrzeichen der Braunkohle-Ära in Leipzig - der Schlot des ehemaligen Heizwerkes "Max Reimann" - ist bereits seit einem Vierteljahrhundert außer Betrieb.

"Mit dem 170-Meter-Riesen verschwindet der größte Schornstein im Leipziger Stadtraum. Gleichzeitig wuchs jetzt im Süden eine neue Sehenswürdigkeit in die Höhe: der 60 Meter hohe Wärmespeicher unseres neuen Heizkraftwerkes Leipzig Süd, das in diesem Jahr ans Netz geht", sagt Maik Piehler, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. "Beide Gebäude haben inhaltlich durchaus miteinander zu tun. Das potenziell wasserstofffähige HKW Leipzig Süd steht für die Energieversorgung von morgen. Es ist ein zentrales Projekt im Rahmen unseres Zukunftskonzepts Fernwärme: In ganz Leipzig entstehen moderne, umweltfreundliche Anlagen, damit die Energieversorgung sicher und nachhaltig bleibt. Von dem ungenutzten Schornstein und seiner Geschichte verabschieden wir uns im September."

Ende des 19. Jahrhunderts entstand auf dem Gelände an der Arno-Nitzsche-Straße ein Gaswerk. Bis 1910 wurden vier Behälter errichtet, die für die Speicherung von Gas und den Druckausgleich im Rohrnetz sorgten. 1952 erhielt das Gaswerk den Namen Gaskokerei "Max Reimann".  In den 1970er-Jahren endete die Geschichte des Werks als Erzeugungsort für Stadtgas aus Kohle. In den folgenden Jahren wandelte er sich zu einem Standort der Fernwärmeversorgung. In diese Phase fällt auch der Bau des Heizwerkes mit dem 170-Meter-Schornstein. Dessen Grundstein wurde im Mai 1984 gelegt. Ab Januar 1987 wurde er für die Rauchgasabführung eingesetzt. Bereits 1996 kam der letzte Kohle-Zug. Somit hatte der Schornstein nur eine Betriebszeit von neun Jahren.

Erfahrene Experten übernehmen Sprengung

Mit der Organisation der Sprengung ist die Firma Reinwald beauftragt, die unter anderem im Jahr 2007 in Leipzig die Industriehalle sprengen ließ, welche für das Gondwanaland im Zoo weichen musste. 

Am Vormittag des 15. September 2022 steht die Sprengung auf dem Stadtwerke-Gelände Südost an. Anliegende Straßen werden entsprechend einer Allgemeinverfügung der Stadt Leipzig abgesperrt, Anlieger, Gewerbetreibende und Anwohner vorher detailliert informiert. 

Ulrike Matthes, Sprengmeisterin der Thüringer Sprenggesellschaft, wird die Sprengung vornehmen: "Der Schornstein wird durch eine Dreifach-Faltung mit wechselseitig geöffneten Sprengmäulern in Nord-Süd Richtung niedergeführt." Mit Staub sei zu rechnen, vor allem bei Trockenheit und Wind. Deshalb sollten Anlieger und Anwohner auch über den Sperrkreis hinaus die Fenster schließen, sensible Anlagen abdecken und luftansaugende Anlagen ausschalten.

Die Thüringer Experten haben bereits 451 Schornsteine erfolgreich "niedergeführt", wie es in der Fachsprache heißt. Darunter waren auch die Stahlbeton-Riesen der Kraftwerke Franken II (202 Meter), Westerholt (300 Meter) und Castrop-Rauxel (230 Meter).

Mehr Infos dazu, inklusive Film, finden Sie auf www.l-blog.de bzw. www.l.de/stadtwerke/schornsteinabriss



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