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Geotechniker der HTWK Leipzig: (v. l.:) Prof. Said Al-Akel, Prof. Ralf Thiele, Bénédict Löwe und Dr.-Ing. Alexander Knut, Foto: Dr. Franziska Böhl / HTWK Leipzig
Geotechniker der HTWK Leipzig: (v. l.:) Prof. Said Al-Akel, Prof. Ralf Thiele, Bénédict Löwe und Dr.-Ing. Alexander Knut, Foto: Dr. Franziska Böhl / HTWK Leipzig

1. Leipziger Geotechnik-Symposium

Fachleute tauschen sich über Folgen und Lösungen des Klimawandels aus

02.09.2025 Wissenschaft
HTWK Leipzig

In Zeiten des Klimawandels rückt die Aufgabe der Geotechnik immer stärker in den Fokus, bei der Planung und Umsetzung ihrer Maßnahmen die Lebensqualität in Städten und der Umwelt zu sichern. Der Boden dient in der Stadt nicht nur als Grundlage zum Bauen, sondern ebenso als Speicher und Filter für Wasser. „Die Geotechnik kann mit einem interdisziplinären Ansatz während der Planung und Herstellung technischer Bauwerke sowie mit Innovation und Forschung einen Beitrag leisten, den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen und so die Stadt als lebenswerten Ort zu erhalten. Um dieser Aufgabe zu begegnen und den interdisziplinären Austausch dafür voranzutreiben, laden wir zum 1. Leipziger Geotechnik-Symposium ein“, so Ralf Thiele, Professor für Bodenmechanik, Grundbau, Fels- und Tunnelbau und Leiter des Instituts für Geotechnik an der HTWK Leipzig (IGL).

Das Schwerpunktthema des diesjährigen Symposiums lautet „Geotechnik und Klimawandel“. Der Fokus liegt dabei auf Boden im urbanen Raum, da sich hier die Konsequenzen des Klimawandels besonders zeigen. So formuliert beispielsweise die Nationale Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums (BMUKN) die Zielstellung, den naturnahen Wasserhaushalt bundesweit bis zum Jahr 2050 wiederherzustellen. Durch die zunehmenden Extremwetterereignisse, insbesondere die niederschlagsreichen Winter- und Frühjahrsmonate, gefolgt von ausgeprägten Trockenperioden, wird der Bodenwasserhaushalt stark belastet. Die in der Stadt vorhandenen Schadstoffe im abgeleiteten Regenwasser sind eine weitere Herausforderung. Innovative Quartierkonzepte wie der Eutritzscher Freilandbahnhof in Leipzig begegnen diesen Herausforderungen durch die Umsetzung des Schwammstadt-Konzepts, bei dem Regenwasser lokal abgeführt und im Boden gespeichert wird. Welche Einflüsse sich hier aus Sicht der Geotechnik ergeben, soll beim 1. Leipziger Geotechnik-Symposium diskutiert werden.

Programm

Das Symposium lädt in drei Sessions zu einem interdisziplinären Austausch zwischen Geotechnik, Umweltchemie und Städtebau ein. Besonders wichtig ist den Ausrichtern dabei die Vernetzung zwischen Praxis und Wissenschaft. Am ersten Tag diskutieren die Fachleute über das aktuelle Verständnis zu Bodenfunktionen und umweltgeotechnischen Aspekten. Darauf aufbauend diskutieren die Teilnehmenden am zweiten Tag, wie Geotechnik in der Stadt nachhaltig wirken kann. Ergänzt wird das Symposium durch eine Abendveranstaltung und eine Fachausstellung. Die Beiträge zum Tagungsband werden Open Access publiziert.

Ausgewiesene Experten eröffnen die einzelnen Sessions: Prof. Dietmar Adam von der Technischen Universität Wien erläutert, wie sich Temperatur- und Niederschlagsereignisse auf die mechanischen und hydraulischen Eigenschaften von Böden auswirken. Dr. Michael Richter von der Hafen-City Universität Hamburg stellt die Funktion urbaner Böden in der Schwammstadt vor und Prof. Thomas Auer von der Technischen Universität München überträgt diese Aspekte auf die Stadt und zeigt dabei die Potenziale des Untergrunds bei der Gestaltung von urbanen Räumen. Die Keynotes werden durch 16 Fachvorträge aus Wissenschaft und Praxis untersetzt.

Veranstaltungsort und Anmeldung

Das Symposium findet im Audimax des Nieper-Baus der HTWK Leipzig (NI 001) am Hauptcampus im Süden von Leipzig statt: Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig.

Die Anmeldung zum 1. Leipziger Geotechnik-Symposium ist ab sofort bis zum 30.10.2025 möglich. Die Teilnahmegebühr beträgt inklusive Verpflegung und Netzwerkdinner 350,00 €.

Hintergrund

Das Leipziger Geotechnik-Symposium ist eine Plattform zum interdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Dabei werden jährlich wechselnde, fachübergreifende geotechnische Schwerpunktthemen behandelt. Organisiert wird das Symposium vom Institut für Geotechnik an der HTWK Leipzig.

Die Geotechnik ist der zweitstärkste Forschungsbereich an der HTWK Leipzig. Im Zuge einer Umstrukturierung schlossen sich die beiden bislang autarken geotechnischen Forschungsgruppen ‚G² Gruppe Geotechnik‘ und ‚GEONETIC‘ unter der Leitung von Prof. Ralf Thiele mit dem Lehrbereich von Prof. Said Al-Akel zusammen. Seit Oktober 2024 bündeln sie ihre Kompetenzen unter einem Dach: dem Institut für Geotechnik. Dieses widmet sich nun noch stärker umweltgeotechnischen und klimarelevanten Fragestellungen. Zudem ist das Institut Mitglied im Transferverbund Saxony5: In diesem bündeln die fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) ihre Ressourcen und Kompetenzen, um den Wissens- und Technologietransfer für Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken

Zum Institut für Geotechnik der HTWK Leipzig:
https://geotechnik.htwk-leipzig.de

Zum Leipziger Geotechnik-Symposium:
https://www.leigs2025.org/



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