Veranstaltungen
Knorkator, Foto: Bandmaterial
Knorkator, Foto: Bandmaterial

Knorkator

Zweck ist widerstandslos

03.04.2020 KonzertRock, Metal
21:00 Uhr
TäubchenthalTickets: ab 32,75 EUR
Highlight

Die Berliner Band Knorkator ist eine schillernde und außergewöhnliche
Musikformation, der es gelingt, souverän und verspielt aggressiven Hardcore Metal
mit feinsinnigem und klassischem Tonsatz zu verbinden. Die Konzerte sind
legendäre, bizarre Wechselbäder aus bunt zusammen gewürfelten Stilistiken,
einerseits leichtfüßigem Tanz zwischen rüdem Gefluche und zarter Poesie,
pathetischem Größenwahn und infantilem Blödsinn andererseits. Sänger Stumpen ist
gleichsam die Personifizierung dieser Vielfalt. Als großflächig tätowierter Glatzkopf
schimpft er lautstark auf sein Publikum ein, um im nächsten Moment mit
schwindelerregendem Falsett Arien zu schmettern. Pianist Alf Ator, der sich auch als
Komponist und Texter verantwortlich zeichnet, zerschlägt dazu auch gern mal im
Takt seine Instrumente oder wirft Schaumgummiorgeln ins Publikum. Gitarrist Buzz
Dee treibt mit seiner Figur und seinem Gitarrensound selbstbestimmt und
eigenständig den Sound der Band voran.

Knorkator wird 1994 von Stumpen und Alf Ator gegründet. Im Mai 1996 löst Buzz
Dee den 1. Gitarristen J. Kirk Thiele ab. Über die Zeit kann Knorkator mit Hilfe
verschiedener Musiker ihren Sound perfektionieren.
Zunächst erspielt sich die Band ihr Publikum in Berlin und Brandenburg. Mit ihrem
Erfolg bei einem Newcomer Wettbewerb werden sie über die Berliner Grenzen
bekannt. 1996 tourt Knorkator im Support von Rio Reiser durch Deutschland. 1998
unterschreiben die Musiker bei Rodrigo Gonzalez (Die Ärzte) ihren ersten
Plattenvertrag. Bis 2016 veröffentlicht Knorkator insgesamt 8 Studioalben, 3 DVDs
und etliche Singles bei Universal, Nuclear Blast, Sanctuary, bzw. dem eigenen Label
Tubareckorz:

1998 The Schlechtst Of Knorkator
1999 Hasenchartbreaker
2000 Tribute to uns selbst
2003 Ich hasse Musik
2005 zu alt (DVD)
2006 Das nächste Album aller Zeiten
2008 Weg nach unten (DVD)
2011 Es werde nicht
2014 We want Mohr
2015 Knorkatourette (DVD)
2016 Ich bin der Boss

Besonderes Medieninteresse bekommt die Band im Jahr 2000, als sie beim
Vorausscheid zum Eurovision Song Contest für einen handfesten Skandal sorgen.
BILD kommentiert: „Wer ließ diese Irren ins Fernsehen?“
Knorkator spielt zwischen 1996 und 2018 über 900 Konzerte, 150 Festivals (u.a.
Wacken Open Air, With Full Force, Highfield Festival, Bizarre), veröffentlicht 5
Bücher und Alf & Stumpen moderieren auf Radio Fritz die Radioshow „Der Fritz
Kommunikator“. Außerhalb Berlins bekommt die Band zunächst jedoch wenig
Medienecho. Knorkator bedient sich zwar virtuos einer Vielzahl von Images und
Stilistiken, kann jedoch keiner Richtung wirklich zugeordnet werden. Ihnen bleibt
nichts anderes übrig, als sich ihre Fans in jahrelanger kontinuierlicher Arbeit live zu
erspielen. Als Vorgruppe von Marilyn Manson oder der Bloodhound Gang machen
sie eine gute Figur. Auch auf internationalen Festivals kann Knorkator trotz deutscher
Texte das Publikum überzeugen, so beispielsweise 2005 auf dem französischen
Fury in Le Mans, bzw. dem größten europäischen Festival Haltestelle Woodstock im
polnischen Küstrin. Im selben Jahr präsentiert die Band ein spezielles Programm im
Rahmen des Leipziger Bachfestes. Als Delegierte vertritt Knorkator 2006 erfolgreich
den Verband unabhängiger Tonträgerunternehmen und Musikproduzenten im
kanadischen Toronto während der Canadian Music Week. Dennoch gibt die Band
2008 das Ende ihrer Karriere bekannt und veranstaltet eine Abschiedstour, die
wiederum ein unerwartetes Medienecho auslöst. Bisher weitgehend von Presse,
Radio und Fernsehen ignoriert, häufen sich nun traurige Nachrufe und respektvolle
Verbeugungen von Künstlern und Kritikern. Es ist die Rede von „… einem riesigen
Loch in der deutschen Musiklandschaft, das niemand mehr füllen kann …“
In den folgenden Jahren konzentrieren sich Stumpen, Buzz Dee und Alf Ator auf
eigene, kleinere Projekte, aber der Gedanke an einen Neuanfang macht schon
wenige Monate nach der Abschiedstour die Runde. Nach und nach entstehen neue
Songs, bis Knorkator im April 2011 beschließen, mit Aufhören aufzuhören.

Unterstützt durch Nicolaj Gogow und ihrem neuen Bassisten Rajko Gohlke
veröffentlicht die Band im September 2011 ihr Album „Es werde Nicht“. Der
ungehobelte Trash-Sound der frühen Alben ist mittlerweile einem druckvolleren,
ausgereifteren Bandsound gewichen, ohne jedoch das anarchistische Grundkonzept
zu verwässern. Diese Entwicklung hat positive Wirkung, Fans und Kritiker freuen
sich, die darauffolgende Tour ist ausverkauft. Es kommen auch immer mehr junge
Fans zu den Konzerten, zum Teil sind es die Kinder und Enkel der Fans aus den
Anfangstagen. 2012 weitet die Band ihren Einflussbereich auf Russland und
Südafrika aus. Außerdem veranstaltet Knorkator in der Spandauer Zitadelle vor ca
8.000 Leuten ein großes Spektakel „Knorkator und Freundinnen“, in dem sie sich von
ausschließlich weiblichen Musikern unterstützen lässt, sowie 2 Knorkator-Tribute-
Bands aus dem Boden stampfen, die ebenfalls nur aus Frauen bestehen.
Anfang 2014 erscheint das 7. Studioalbum „We want Mohr“, auf dem unter anderem
vertonte Geschichten aus dem Struwwelpeter zu hören sind. Die umfangreiche Tour
endet in Berlin. Das Tourfinale wird mitgeschnitten und 2015 auf der DVD
„Knorkatourette“ veröffentlicht.

2016 erscheint das 8. Studioalbum „Ich bin der Boss“. Während die Band bisher zwar
auch immer die großen Fragen der Menschheit und des Lebens thematisierte (wenn
auch zumeist in überhöhter und sarkastischer Form) lassen sich nun erstmals
Tendenzen zur Reflexion des aktuellen Zeitgeschehens erkennen. Einen Gastauftritt
hat unter anderem der beliebte Schauspieler und Sänger Axel Prahl. Und mit dem
Song „Zähneputzen, Pullern, ab in’s Bett!“ kann der Altersdurchschnitt der Fans
drastisch nach unten erweitert werden. Die Tour zum Album dauert bis tief ins
nächste Jahr hinein, die Publikumszahlen sind erneut gestiegen, frohen Mutes
beginnt das Songwriting für das nächste Album.

Status Quo 2018: Die Vorproduktion der neuen Scheibe ist in vollem Gange, das
bisherige Songmaterial lässt Gutes erahnen, Ende des Jahres geht es ins Studio,
das nächste Album soll im Herbst 2019 erscheinen, dann wird die Band bereits 25
Jahre existieren.

Veranstaltungsort
Empfehlungen
Nach oben