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Hysteria

12.11.2021 Theater
20:00 Uhr
CammerspieleTickets: ab 8,00 EUR

„Die Gebärmutter ist ein Tier, das glühend nach Kindern verlangt. Bleibt dasselbe nach der Pubertät lange Zeit unfruchtbar, so erzürnt es sich, durchzieht den ganzen Körper, verstopft die Luftwege, hemmt die Atmung und erzeugt allerlei Krankheiten.“ (Platon)

Das Stück widmet sich dem historischen Phänomen der Hysterie: der uralten Annahme, die Gebärmutter könne Frauen krank, unpässlich und wütend machen. HYSTERIA verhandelt Geschlechterrollen, Frauenrechte und Mythen über den weiblichen Körper. Vor allem aber ist das Stück der Versuch, die Geschichte einer jungen Frau zu verstehen, die Geschichte von Anna.

Anna ist hysterisch. Zumindest sagen das alle. Sie ist allein und wartet auf ihre Hysterektomie. Auf eine Operation, bei welcher ihr Gebärmutter und Eierstöcke entfernt werden sollen. Eine Behandlung bei besonders schlimmen Fällen der Hysterie. Während Anna wartet, erinnert sie sich: an Momente ihres Lebens, an ihre Wünsche und Träume von einer besseren Welt. Einer, in der sich Frauen für mehr interessieren, als nur das Gebären von Kindern und den Katalog der neuesten Vorhang-Mode. Manchmal sieht sie sich ihren Eierstöcken gegenüberstehen, dem, was sie angeblich krank macht. In diesen Momenten beginnt eine physische Verhandlung dessen, was ihr ihre Organe abseits aller Zuschreibungen noch bedeuten.

HYSTERIA untersucht Hysterie als potentiellen Unterdrückungsmechanismus. Es sucht nach einem feministischen Umgang mit Geschichtsschreibung und begibt sich auf eine hoffnungsvolle Suche nach Schlupflöchern. Kann man sich einer Krankheit gegenüber auch ermächtigen?

Text & Konzept: Mühlhausen|Fuhrmann
Regie: Mona-Bawani Mühlhausen
Dramaturgie: Clara Fuhrmann
Schauspiel: Clarissa Schneider

Regieassistenz: Janka Zimmermann 

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