Logistik Leipzig – digital, smart, erfolgreich

Die Leipziger Logistik befindet sich auf dem Vormarsch. Vor Ort entwickelt sich das neue Logistikdrehkreuz von Europa für internationale Konzerne wie Lufthansa Cargo, DHL und AeroLogic. Insbesondere die Industriezweige Mikroelektronik, Automobil und Maschinenbau sind in der Region stark vertreten. Die digitale Transformation hat wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen. Einblicke in eine spannende Branche mit besten Perspektiven.

Leipzig als Logistik-Vorbild

Leipzig zählt zu den bedeutendsten Umschlagsplätzen der Welt. Nicht nur aufgrund der zentralen Lage mitten in Europa. Neben der trimodalen Infrastruktur bestehend aus Luftverkehr, Schiene undStraße, die für die europäische Distribution elementar ist, tragen der 5-G-Standard (Telekommunikation), das Internationale Transport Forum (Tagungsort) und das Logistics Living Lab der Universität Leipzig (Forschung) maßgeblich zum Logistikerfolg bei. Die Stadt verfügt über logistische Perlen wie den fünftgrößten Frachtflughafen Europas und ist bestens in globale Eisenbahn-Containerlinien (bis nach China) integriert. Das hat auch viele Unternehmen wie Porsche, Amazon und momox überzeugt.

Um einen Eindruck zu gewinnen, einige der bekanntesten Logistik-Unternehmen, die sich in Leipzig angesiedelt haben:

  • Kurier-Express-Paket-Dienste (KEP): DHL, Amazon
  • Luftfracht: PortGround, EAT
  • Massengutlogistik: DB Cargo
  • Ladungsverkehr: Rhenus

Doch wie ist es dem Standort gelungen, sich derart erfolgreich zu etablieren? Die Digitalisierung hat einen großen Anteil daran.

Logistik-Software wandert in die Cloud

In der Vergangenheit war es üblich, dass Unternehmen teure IT-Systeme zur Bewältigung logistischer Prozesse nutzten. Oft wurde die Software sogar intern entwickelt, was mit immensen Kosten verbunden war. Mit zunehmender Digitalisierung wurde allerdings deutlich, dass derartige Lösungen nicht (mehr) zukunftsfähig sind. Zu starr gestaltet sich der Funktionsumfang und zu aufwändig die kontinuierliche Optimierung. Statt sich auf ihr Kerngeschäft zu kontrieren, litten viele Logistiker durch IT-Probleme an mangelnder Produktivität und verloren an Marktstärke.

Software-as-a-Service als günstige und flexible Lösung

Heute ist das anders. Unter anderem dank smarter Cloud-Lösungen. Hierbei buchen Transportunternehmen Lizenzen bei externen Software-Anbietern und verschaffen sich durch Internetportale oder gesonderte Anwendungen Zugriff auf alle nötigen Funktionen. In diesem Zusammenhang ist auch von „Infrastructure-as-a-Service“ oder „Software-as-a-Service“ die Rede. „In erstem Fall nutzen die Kunden lediglich die Netzwerkressourcen des externen Dienstleisters. Bei letzterem lassen sich auch spezielle Anwendungen abrufen, zum Beispiel GPS- und Navigations-Tools, Datenbanken, Rechnungsprogramme und mehr“, erklärt die sendOS GmbH aus Nuthetal in Brandenburg – ein Entwickler von Transport-Software mit integrierter Telematik, die als Logistiksoftware in der Cloud modular verfügbar ist. Die Software wurde von Logistikunternehmen für alle Beteiligten der Transportkette –von der Spedition über Fuhrbetriebe bis zum Logistikbetrieb –entworfen.

Weitere Technologien prägen die Logistik

Neben dem Internet und Clouds sind hybride Rechnerarchitekturen, QR-Codes, das Global Positioning System – kurz GPS und RFID (Sender-Empfänger-Systeme) maßgebliche Technologien der modernen Logistikbranche. Darüber hinaus ist Electronic Data Interchange (EDI) – also der elektronische Datenaustausch – unverzichtbar für die produktive Verwendung von Anwendungssystemen.

Weil in der Logistik riesige Datenmengen verarbeitet werden müssen, dürfen die künstliche Intelligenz und innovative digitale Technologien nicht vernachlässigt werden, die im Rahmen der Datenverarbeitung und digitalen Kommunikation eine neue Ära der hiesigen Logistik eingeleitet haben. Stichwort Big Data.

Vernetzte Subsysteme – intelligente Fahrzeuge

Inzwischen ist die Logistik in vielen Sektoren voll automatisiert. Unverzichtbar sind dabei vernetzte Subsysteme wie Roboter und logistisch relevante Fahrzeuge wie Gabelstapler. Die automatisierte Steuerung dieser Objekte mit integriertem Echtzeitdatenaustausch hat die Logistik regelrecht revolutioniert.

Nicht zu vergessen: Intelligente Container und Paletten, welche die Planung, Organisation und Kontrolle von Frachten sowohl beschleunigen als auch effizienter machen.

Hinzu kommen smarte Messungen von Warenbeständen für die automatische Beschaffung und die kontinuierliche Optimierung von Ladungen, wodurch die Logistik ständig an Effizienz zulegt.

IKT-Branche, E-Commerce und Forschung

IKT steht für Informations- und Kommunikationstechnologien und diese sind in der Region Leipzig in der gesamten digitalen Wertschöpfungskette vertreten. Die Kombination mit der erfolgreichen Logistiklandschaft vor Ort hat dazu beigetragen, dass Leipzig zu den Top-E-Commerce-Standorten der Bundesrepublik zählt. Diverse Big Player der Branche tummeln sich hier, um von den logistischen Vorzügen zu profitieren. Darunter Versandhandelsgigant Amazon sowie Spreadshirt.

Wie Invest Region Leipzig – die Gesellschaft der Stadt Leipzig, der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig sowie des Landkreises Leipzig – zum Thema Logistik und E-Commerce online erklärt, ist die HHL Leipzig Graduate School of Management maßgeblich an der starken Gründerszene beteiligt. „Dank des starken Schwerpunkts auf Unternehmensinnovationen entsprangen der angesehenen Hochschule bisher mehr als 300 Unternehmensgründungen“, so der Hinweis. Die erfolgreichsten Startups seien demnach den Bereichen E-Commerce und Digital Business zuzuordnen.

Die HHL Leipzig Graduate School of Management ist eine staatlich anerkannte Wirtschaftshochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht. Im Bereich IT-gestützte Logistik finden sich beispielsweise Forschungsschwerpunkte wie intelligente IT-Lösungen für die Logistik (Logistics 4.0) und die Geschäftsmodellentwicklung und -bewertung digitaler Logistik.

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