Die Verantwortung der Profifussballer als Idole von Kinder und Jugendlichen

Fußballprofis müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie eine Vorbildfunktion haben

Alle bekannten Fußballstars haben einmal klein angefangen. Sie eiferten, wie viele andere Jugendliche, ihren Vorbildern nach. Grundsätzlich ist das gut, denn das Nacheifern kann sich positiv auf die weitere Entwicklung junger Menschen auswirken.
Was ist, wenn ein Fußballstar mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht, und welche Auswirkungen hat dieses Verhalten auf junge Menschen?

Positive Vorbildfunktion

Aktuellen Studien zufolge sind einige Fußballprofis für 80 % der Kinder größere Vorbilder als die eigenen Eltern. Manuel Neuer kommt aus einfachen Familienverhältnissen und hat es zum besten Torwart der Welt gebracht. Fußballbegeisterte Kinder eifern ihn nach. Sie schauen sich über ihn Artikel im Internet an. Seine Fähigkeiten als Fußballspieler und seine überragenden Leistungen reichen alleine nicht aus, um als Vorbild anerkannt zu werden. Neuer´s Karriere und sein Verhalten außerhalb des Platzes ist bisher tadellos verlaufen. Deshalb ist er zurecht ein Vorbild. Werte wie, Bodenständigkeit, Authentizität und die Wahrnehmungen in der Öffentlichkeit sind Indikatoren, die dieser Vorbildfunktion gerecht werden. Gutes Aussehen hingegen und luxuriöser Lebensstil interessiert die Kinder überhaupt nicht.

Fragwürdige Vorbildfunktion

Max Kruse ist ein Paradebeispiel. In den Interviews wird er als jemand wahrgenommen, der Klartext spricht und was er sagt, wird ihm auch abgenommen. Dennoch kommen Zweifel an seiner Vorbildfunktion auf, wenn in der Presse zu lesen ist, dass er nach einem Pokerturnier 75.000 EUR in einem Taxi liegen lässt. Das konnten alle in den Medien verfolgen. Eine andere Schlagzeile war, dass er in Berlin auf einer Party einer Reporterin der BILD Zeitung das Handy weggenommen hat. Ein anderes Beispiel lieferte in der Vergangenheit Marco Reuss. Er fuhr jahrelang ohne Führerschein. Das sind Negativschlagzeilen, die einer Vorbildfunktion nicht gerecht werden. Was sollen Kinder beziehungsweise Jugendliche denken, wenn sie so etwas lesen?

Was bedeutet es, ein Vorbild zu sein?

Vorbilder sind Menschen, die bewundert werden. Auf den Profifußball bezogen, haben Fußballprofis ein überragendes Talent und somit auch eine hohe Medienpräsenz. Erwachsene Menschen nehmen sich seltener Vorbilder. Für Kinder und Jugendliche hingegen sind Vorbilder sehr wichtig. Kinder möchten so sein, wie ihre Idole. Das hat viele Konsequenzen. Auch wirtschaftliche. Fußballprofis tragen in der Regel Markenklamotten und stellen diese gerne zur Schau. Auf dem Fußballplatz spielen Trikots und Fußballschuhe eine wichtige Rolle. Welches fußballbegeisterte Kind möchte nicht auch diesen tollen Fußballschuh seines Vorbildes tragen? Sie nehmen das in den Medien wahr und schauen direkt im Internet, zum Beispiel auf der Anbieterwebsite nach, ob und zu welchem Preis diese Fussballschuhe zu bestellen sind. Perfekt wird es, wenn dazu Trikot, Hose und Stutzen gekauft werden. Sie können sich dann so geben, wir ihr Idol. Es hilft ihnen, eigene Schwächen oder Unsicherheiten auszugleichen. Ein wichtiger Entwicklungsschritt der Selbstfindung.

Was lernen wir daraus?

Aus diesen genannten Gründen sollten Fußballprofis regelmäßig von Vereinspsychologen sensibilisiert werden. Ihnen muss aufgezeigt werden, was es bedeutet, ein Vorbild für Kinder und Jugendliche zu sein. Dazu gehören

  • Schulungen zum Verhalten auf Social Media Seiten
  • Verhalten in Interviews
  • Verhalten bei Begegnungen mit Fans
  • vorbildliche Lebensweise
  • Skandalfrei zu bleiben

Wenn solche Verhaltensweisen von Vereinsseite positiv begleitet werden, hilft das unseren Kindern, die sich gerne einen Fußballprofi als Vorbild nehmen.

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