Leipzig genießen bei Gaumenschmaus und erfreulichen Begegnungen

Essen und Trinken sind selbst in kargen Zeiten eine Quelle der Lebensfreude. Von Genussfreude und Lebenskraft zeugen in und um Leipzig auch viele kulinarische Spezialitäten, die aus der Not geboren wurden und heute als Delikatesse gelten. Manche davon sind möglicherweise nicht in Leipzig erfunden worden – aber zur Einkehr für einen Gaumenschmaus gelten sie inzwischen dennoch als typisch für die Stadt an Weißer Elster, Parthe und Pleiße.

Motivierende Charakterzüge der Leipziger

Als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum zeichnet Leipzig Gastfreundlichkeit der Bewohner aus. Sie sind kontaktfreudig und neugierig, hilfsbereit und pragmatisch. Pragmatismus spiegelt sich in der lokalen und regionalen Küche besonders schmackhaft wider. Was die Leipziger Hausfrau nicht selbst erfinden konnte, hat sie als typisch für Leipzig einfach von anderen Regionen adoptiert. Manches einstige DDR-Rezept erlebt in urigen Gaststuben wieder eine Renaissance.

Back- und Kochbeispiele direkt aus Leipzig

Zweifellos ist die Leipziger Lerche ein Aushängeschild der Stadt und vielen Menschen eine süße Kindheitserinnerung aus Kindertagen. Zum städtischen Nationalgebäck wurde sie aus der Not heraus. Nach einem königlichen Erlass aus 1876 war das Bejagen und Verzehren der gleichnamigen Singvögel verboten. Mit gehaltvollen Zutaten und dem typischen Leipziger Kreuz auf der Backhaube wurde der Makronen-ähnliche Happen zum neuen Festtagsessen. Zu DDR-Zeiten waren zwar Lebensmittel keine Mangelware, viele Zutaten aber nicht um die Ecke zu bekommen. Aus den Erträgen des eigenen, privaten Gartenbeets entstand daraus das Leipziger Allerlei mit inzwischen zahlreichen Abwandlungen.

Backen für Leib und Seele

Hanf macht nicht bei jeder Sorte high und Brot nicht hungrig. Deshalb finden sich Hanfsamen legaler Anbausorten beispielsweise in Broten mit Dinkelmehl oder in schnell zubereitetem Pfannenbrot. Für das Kaffeetreffen am Vormittag und einen Teeplausch am Nachmittag mit ähnlich angereicherten Keksen und Cookies sind die Leipziger ebenfalls zu haben. Allerdings steht hier eher die Geselligkeit im Vordergrund, was den Leipziger Ur-Charakter auszeichnet.

Nichts verstanden? Speis' und Trank als Kommunikationshilfe

Der sächsische Dialekt der Leipziger unterscheidet sich von den anderen Regionen des Bundeslandes unverkennbar. Das kann bei Unterhaltungen mit Fremden durchaus spaßige Missverständnisse verursachen. Das Angebot auf ein Stündchen bei Bachtaler im Café ist beispielsweise kein Geldangebot, sondern die Einladung zu einer Leipziger Spezialität der ansässigen Konditorei Kandler. Ursprung der lokalen Erfindung war der 150. Todestag des Namensgebers Johann Sebastian Bach. Wer nach einer solchen Einladung immer noch nichts vom Dialekt versteht, kann das Unverständnis gut mit einem Allasch (Leipziger Kümmellikör) herunterspülen.

Was draus machen als Leipziger Lebenseinstellung

Zu Zeiten des Braunkohle-Tagebaus war Leipzig eine trübe Stadt mit schmutziger Luft und wenig erhaltener Natur. Nach dem Ende der DDR-Zeit investierten Stadtväter und private Umweltfreunde in die Sanierung der Landschaft, und das mit schönen Erfolgen. In der Innenstadt zeigt sich eine historisch erhaltene und frisch sanierte, einzigartige Architektur. Außen herum lädt das Leipziger Neuseenland zur Inselflucht von Balkonien, praktisch einen Katzensprung zur erholten Auenlandschaft entlang der drei Fluss-Zuläufe.

Fazit:
Leipzigs Menschen sind schön und bemühen sich auch um ein freundliches, einladendes Stadtbild. Ihre Freude an Gemütlichkeit und der oft unvermeidliche Pragmatismus spiegeln sich in kulinarischen Spezialitäten wider. Die Motivation zum Neuanfang statt Resignation zeigt sich im Engagement für eine architektonisch attraktive Stadt und eine sanierte Landschaft der unmittelbaren Stadtumgebung.

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