Glaubwürdig oder nicht? Seriöse Testberichte, Rezensionen & Co im Internet erkennen

Das Internet bietet heutzutage zahlreiche Möglichkeiten für einen Erfahrungsaustausch, sozusagen von User zu User. Dadurch werden viele Entscheidungen wie jene für einen Online-Händler oder für ein Online-Casino erheblich erleichtert und das Risiko, auf Betrüger hereinzufallen, sinkt. Allerdings haben auch die Anbieter mittlerweile bemerkt, wie wichtig die Rezensionen für ihre Kunden geworden sind und gelernt, diese gezielt als Marketing zu nutzen. Nicht alle Testberichte im Internet sind daher authentisch und ebenso gibt es immer wieder Fälle, in denen beispielsweise die Konkurrenz einem Unternehmen gezielt durch schlechte Bewertungen schaden möchte. Für User stellt sich daher die Frage, wie sie glaubwürdige von unechten Erfahrungsberichten unterscheiden können.

Rezensionen gewinnen zunehmend an Bedeutung

Dass das Internet das Kaufverhalten der Gesellschaft verändert hat, liegt nicht nur an den zahlreichen Vorteilen des E-Commerce wie der größeren Auswahl. Es liegt auch daran, dass es die Verbraucher ein Stück weit „mündig“ gemacht hat, sprich sie sind nicht mehr rein auf die Informationen angewiesen, welche ihnen die Hersteller preisgeben, beispielsweise durch die Werbung. Stattdessen können sie selbst Beiträge wie Testberichte im Internet verfassen und somit ein Teil der Entscheidungsprozesse anderer Kunden werden. Für Unternehmen bedeutet das Chance und Risiko zugleich: Bei guten Rezensionen erhalten sie sozusagen kostenlose Werbung, wohingegen schlechte Erfahrungsberichte zum Wettbewerbsnachteil werden können. Denn etwa 56 Prozent aller Online-Shopper nutzen bereits solche Testberichte, bevor sie Kaufentscheidungen treffen – Tendenz steigend.

Immer mehr Unternehmen kaufen gute Bewertungen

Für die Unternehmen sind Rezensionen somit zu einem attraktiven Marketing-Tool geworden. Sie bieten daher beispielsweise Testkäufern die Produkte umsonst an, wenn sie im Gegenzug positive Rezensionen verfassen; oder sie schreiben diese sogar selbst mit Fake-Accounts. Wie bereits erwähnt, gibt es außerdem schlechte Rezensionen, die nicht authentisch sind, weil sie gezielt verfasst wurden, um einem Unternehmen zu schaden. Für die Verbraucher bedeutet das, dass eine ihrer wichtigsten Informationsquellen für Kaufentscheidungen zunehmend unglaubwürdig wird. Ganz verzichten möchten sie auf die Bewertungen als Entscheidungsgrundlage dennoch nicht. Die Lösung besteht deshalb darin, authentische Rezensionen zu erkennen und somit auch nur diese in den Prozess einzubeziehen. Es gibt nämlich Hinweise, die einen „Fake“ entlarven und ein geübtes Auge erkennt daher mit großer Sicherheit echte beziehungsweise unechte Bewertungen. Zudem gilt natürlich: Je mehr Rezensionen ein Produkt, ein Händler, ein Online-Casino oder anderer Anbieter hat, desto aussagekräftiger sind sie im Gesamten. Es kommt somit eher auf eine positive oder negative Tendenz an, sozusagen auf die Schwarmintelligenz, als auf einzelne Rezensionen.

Gefälschte Erfahrungsberichte erkennen – so geht’s

Fakt ist also, dass sich im Internet mittlerweile unzählige gefälschte Bewertungen tummeln, die teilweise von professionellen Account-Netzwerken erstellt werden. Es lässt sich daher auch kaum sagen, wie viele Rezensionen authentisch beziehungsweise eben gefälscht sind. Sie können zwar trotzdem noch für Kaufentscheidungen herangezogen werden, allerdings sollten die User ihnen nicht blind vertrauen. Stattdessen gilt es auf Hinweise zu achten, dass es sich um einen „Fake“ handeln könnte:

  • Der oder die Bewertende tritt anonym auf, sprich der Name und das eventuelle Bild (je nach Plattform) lässt keine Rückschlüsse auf die Person zu, die dahintersteckt.
  • Es handelt sich um automatisch generierte Textblöcke, sprich verschiedene Rezensionen sind sich ähnlich oder sogar im Wortlaut (teilweise) identisch.
  • Die Formulierungen wirken unecht, beinahe wie aus einem Werbespot, oder die Bewertung ist insgesamt so ausführlich, dass wohl kaum ein echter User dafür die Zeit und Lust hätte; zumindest nicht ohne Gegenleistung.
  • Eine extrem gute oder extrem schlechte Rezension liefert keine ausreichende Begründung, weshalb der Kunde zu diesem Ergebnis gekommen ist.
  • Die Accounts schreiben sehr viele Bewertungen und kommentieren ein Produkt oft mehrfach in kurzen Zeitabständen.
  • Es gibt keine Muster, sprich die User bewerten unterschiedlichste Produkte in verschiedenen Regionen, sodass der Eindruck entsteht, sie würden alles und überall testen.
  • Ebenso können aber auch spezifische Muster auf einen „Fake“ hindeuten, beispielsweise das Testen unzähliger Smartphones – in einem Rhythmus, den kein normaler Mensch sich leisten würde oder könnte.
  • Die Rezension ist in perfektem Schriftdeutsch verfasst; doch Vorsicht, denn mittlerweile werden sogar Rechtschreib- und Grammatikfehler mit Absicht eingefügt, um authentischer zu wirken.
  • Auch sehr gute und sehr schlechte Bewertungen sollten stets mit einem kritischen Auge betrachtet werden.
  • Links sind ebenfalls ein Hinweis auf eine gefälschte Rezension. Selbiges gilt, wenn ein Alternativprodukt angepriesen wird, das angeblich viel besser sei.

Prinzipiell gilt es also bei Rezensionen zu hinterfragen, wie realistisch es ist, dass ein echter Kunde sich die Zeit nimmt, um ganze Aufsätze über ein Produkt zu verfassen oder um eine Vielzahl an Dienstleistungen, Restaurants & Co innerhalb kurzer Zeit zu testen. In all diesen Fällen liegt also die Vermutung nahe, dass es sich um eine Person handelt, die für ihre Testberichte bezahlt wird – oder um einen Account, der gezielt die Konkurrenz schlecht bewertet.

Authentische Kundenberichte einholen: aber wie?

Mit etwas Übung ist es also gar nicht so schwierig, mit großer Wahrscheinlichkeit zu erraten, welche Rezensionen ehrlich und welche gefälscht sind. Zudem ist, wie vorab erwähnt, die allgemeine Tendenz entscheidend. Hat ein Produkt oder ein Unternehmen tausende Bewertungen, sind die meisten davon vermutlich echt und so lässt sich erkennen, ob die Kunden im großen Ganzen überzeugt sind oder eher nicht. Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, um sich zu vergewissern, wenn nach wie vor Zweifel bestehen. Dazu zählt beispielsweise der direkte Austausch mit anderen Usern über Social Media oder eine spezielle Community. Letztere gibt es mittlerweile zu vielen verschiedenen Themen, beispielsweise rund um Online-Casinos, sodass der Erfahrungsaustausch dabei helfen kann, sich vor Betrügern zu schützen – aber auch in vielen weiteren Belangen. Ein solcher direkter Erfahrungsaustausch kann dementsprechend noch aussagekräftiger sein als das rein passive Lesen von Rezensionen.

Auf die richtigen Bewertungsportale setzen

Dennoch können und sollten natürlich auch Rezensionen bei solchen Entscheidungen weiterhin eine Rolle spielen. Dann kommt es aber nicht nur darauf an, bei einzelnen Bewertungen auf ihre Authentizität zu achten, sondern auch die Wahl der Bewertungsplattform, auf der recherchiert wird, spielt eine Rolle. Seriöse Plattformen unterstützen die User nämlich dabei, unechte Bewertungen zu erkennen und gegebenenfalls zu entfernen. Sie haben dafür eine eigene Redaktion, welche die Vertrauenswürdigkeit der Accounts und ihrer Rezensionen überwacht. Ebenso gibt es technische Sicherheitsvorkehrungen wie ein Double-Opt-In und einige Online-Umfragen werden nur ausgewählten Nutzern zur Verfügung gestellt. Wichtig ist zudem stets, dass die User selbst verdächtige Rezensionen melden können, denn dann greift erneut die „Schwarmintelligenz“ und unterm Strich wird die Gesamtheit der Rezensionen glaubwürdiger. Und zuletzt sollte die Bewertungsfunktion nur jenen Kundinnen und Kunden zur Verfügung stehen, die das Produkt, die Dienstleistung oder andere Angebote tatsächlich bestellt und somit auch getestet haben. Anstatt allen Erfahrungsberichten blind zu vertrauen, ist es daher besser, nur eine vertrauenswürdige Plattform auszuwählen und diese für die eigenen Recherchen zu nutzen.

Vorsicht ist auch bei Siegeln geboten

Weiterhin verlassen sich viele User auf Siegel, wenn sie die Seriosität von Online-Shops, Online-Casinos oder anderen Anbietern überprüfen möchten. Prinzipiell ist das eine gute Strategie, jedoch sind diesbezüglich ebenfalls nicht alle Auszeichnungen authentisch. Einige Siegel können sich die Anbieter schlichtweg kaufen, ohne dafür Qualitätskriterien zu erfüllen; andere werden sogar vollständig gefälscht. Auch bei Siegeln ist es deshalb wichtig, ihre Echtheit zu überprüfen. Dafür lohnt es sich erst einmal, auf das Emblem zu klicken und zu überprüfen, ob dadurch eine Weiterleitung auf die Seite mit dem Testbericht stattfindet. Falls nicht, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen „Fake“. Zudem kann direkt bei den Anbietern der Gütesiegel recherchiert werden, welche Unternehmen derzeit ein gültiges Zertifikat besitzen. Und zuletzt gilt es zu unterscheiden, was die einzelnen Siegel überhaupt aussagen, denn sie haben unterschiedliche Kriterien für die Vergabe und daher sollten die User wissen, wonach sie im Detail suchen – um daraufhin nach Anbietern mit entsprechenden Siegeln Ausschau zu halten. Wenn es um den Umgang mit Rezensionen, Testberichten & Co geht, sind die Internetnutzer also in der Selbstverantwortung; doch werden diese Grundregeln befolgt, dann sind sie tatsächlich ein hilfreiches Tool für mehr Sicherheit im World Wide Web.

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