Trend: Cannabis als Wellnessprodukt. Kann das funktionieren?

Der Cannabispflanze wurden unzählige Liebeslieder gewidmet. „Smoke Weed Everyday“ empfiehlt uns der Rapper Snoop Dogg. Afromans „Because I Got High“ ist ein ironischer Klassiker und sogar Stefan Raab hat mit „Wir kiffen“ dem Konsum von Cannabis ein humorvolles, musikalisches Denkmal gesetzt.

Seit einiger Zeit ist Cannabis auch jenseits von Hip Hop, Reggae und Hippietum in aller Munde. Damit ist nicht notwendigerweise das Rauchen von Joints gemeint. Es geht vor allem um medizinisches Marihuana, sowie die Verwendung von CBD als Wellness- und Gesundheitsprodukt. Aber kann Marihuana überhaupt gesund sein? Und was ist der Unterschied zwischen „Kiffen“ und CBD-Konsum?

CBD vs. THC – eine Pflanze, zwei unterschiedliche Stoffe

CBD-Salbe und CBD-Gummibärchen, CBD-Cafés und Online-Shops. Es gibt auch in Leipzig immer mehr lokale Geschäfte, die Cannabis-Produkte anbieten. Cannabis beinhaltet über 100 „Cannaboide“, von denen CBD (Cannabiol) nur eines ist. Berühmter ist THC (Tetrahydrocannabinol), dessen Konsum die berühmten Lachanfälle auslösen kann. Cannabis galt lange Zeit als Einstiegsdroge und hat dementsprechend noch immer einen etwas anrüchigen Ruf. Interessanterweise besitzt der menschliche Körper tatsächlich jede Menge Rezeptoren, an denen Cannaboide sich andocken können. Aber süchtig werden nach Joints, im Park „Gras“ kaufen und ständig high sein – das klingt nicht gerade gesund. Wie kann Cannabis also als „Wellness-Produkt“ fungieren?

Machen CBD-Produkte high?

Im Gegensatz zu THC wirkt CBD nicht psychoaktiv. Dementsprechend wird man bei dessen Konsum weder high noch abhängig. Während das „traditionelle Gras“ speziell so gezüchtet und geerntet wird, dass der THC-Gehalt groß ist, wird bei CBD-Produkten das THC quasi ausgeknipst. Die berühmte entspannende Wirkung von Marihuana bleibt in CBD-Produkten jedoch erhalten. Das ist der Grund, weshalb Cannabis von der Wellness-Branche so begeistert aufgenommen wird. CBD kann geraucht werden, findet sich jedoch in derart vielen Produktvarianten, dass es für jede Vorliebe eine geeignete Form des Konsums gibt.

Hanf als traditionelle Nutzpflanze

Die Hanfpflanze selbst (Cannabis ist der lateinische Name) ist schon seit Jahrtausenden als Nutzpflanze bekannt. Die Fasern der Stängel sind stark, weshalb Seile und Papier aus ihnen hergestellt werden können. Aus den Samen kann Speiseöl gewonnen werden, aus den Blättern ätherisches Öl und sogar als Basis für Lacke eignet sich das Gewächs. Cannabis ist also mehr als ein rauchbares Kraut. Tatsächlich galt Hanf bereits im alten China auch als Heilpflanze. Dort wurde es gegen Schmerzen und Entzündungen eingesetzt. Vor diesem Hintergrund scheint der CBD-Trend nicht unbedingt ein „Trend“ zu sein, sondern viel mehr das Wiederaufgreifen jahrtausendealter Kultur. Auch in Europa fand Hanf bereits vor 5000 Jahren Verwendung.

Und wie sieht es mit wissenschaftlichen Belegen aus?

Die Forschung dazu steht leider noch am Anfang. Bisher gibt es keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise für die Heil- und Wellnesswirkung von CBD.

Probieren geht über studieren

Wer Cannabis also ohne THC-Gehalt konsumieren will, sollte die individuelle Wirkung auf die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden austesten. Am besten ist es wohl, sich in einem Fachgeschäft für legales Cannabis beraten zu lassen und verschiedene Produkte auszuprobieren. Da CBD weder high noch abhängig macht, kannst du ganz entspannt selbst herausfinden, ob und inwiefern THC-freies Marihuana dein Wohlbefinden unterstützt.

Zusammenfassung

CBD-Produkte werden immer beliebter. Doch was ist dran, an der angeblichen Heilwirkung von Cannabis? Wo kommt dieser Trend her, was ist der Unterschied zum „Kiffen“ und sind CBD-Produkte überhaupt legal? Ein kleiner Einblick.