
Stadtschwärmer Leipzig
Wer keinen Insider kennt, schnappt sich dieses Buch und wird an die liebsten Orte von waschechten... Weiterlesen
Mit dem Wechsel ins neue Jahr kommen auch die altbekannten Neujahrsvorsätze – und das Versprechen, mit dem Rauchen aufzuhören, ist eines der am beliebtesten. Zu Recht – immerhin ist der Tabakkonsum das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Von circa einer Million sterbender Deutscher im Jahr sind etwa 127.000 der Todesfälle auf Folgen des Rauchens zurückzuführen. Das ist über ein Zehntel! Über ein Zehntel an vermeidbaren, tödlichen Krankheiten.
Aber wer raucht, der weiß, dass er seinem Körper weitaus größeren Risiken aussetzt, als er sollte. Also welche Argumente können helfen, einen Umschwung im Denken anzustoßen? Sich endlich der Abhängigkeit zu entziehen?
Gesundheitskomplikationen, die akut den Alltag verschlechtern
Gut, das Krebsrisiko ist also erhöht. Und Lungenerkrankungen. Und Kreislauf. Und Schlaf ist beeinträchtigt. Aber es gibt auch einige weniger bekannte und akut gefährliche Risiken, die das Rauchen mit sich bringt. Wer beispielsweise raucht und gleichzeitig Kontaktlinsen als Sehhilfe benutzt, dient seinen Augen ganz und gar nicht. Nikotin verfettet den Tränenfilm und der Rauch trocknet die Augen aus - was akut für eine Sichtverschlechterung, Schlieren und ein Fremdgehfühl in den Augen sorgt. Noch wichtiger allerdings: die erhöhte Makuladegeneration. Ein großes Wort für schädliche Ablagerungen die sich auf den Linsen (und der Hornhaut) bilden können und Auslöser für eine Vielzahl von Netzhauterkrankungen ist. Mit fast einem Drittel aller Fälle ist sie die häufigste Ursache für Neuerblindungen. Normalerweise bei Ü-50-Jährigen. Raucher kurbeln die Produktion allerdings massiv an und senken das Alter gewaltig.
Wer beispielsweise Zahnimplantate hat, der kann ebenfalls mit Entzündungen, verzögerter Wundheilung und Schmerzen rechnen, da Nikotin dem Körper Kalzium entzieht, das maßgeblich für die Zahn- und Knochengesundheit und deren Aufbau ist. Apropos Knochen: die sind bei Rauchern ebenfalls poröser und schneller gebrochen. Und brauchen länger bei der Heilung. Und apropos Zähne: das drastisch erhöhte Risiko an Paradontitis zu erkranken bedeutet vor allem wer (wie so viele) den Besuch beim Zahnarzt herauszögert, die Gefahr von Zahnausfall.
Umwelt schützen und Geld sparen – und das nicht wenig
Wem die oben genannten Gründe für seine Gesundheit nicht ausreichen, dem hilft vielleicht ein Ersparnisrechner dabei eine klarere Übersicht darüber zu bekommen, wie viel des Einkommens tatsächlich für die Sucht draufgeht. Und wer sich selbst als Ziel gesetzt hat, seinen CO2-Fußabdruck bestmöglich zu reduzieren, der interessiert sich vielleicht für die Tatsache, dass der Anbau von Tabak einer der schädlichsten und die Umwelt belastendsten Nutzpflanzen ist und mehr Nährstoffe und Wasser bedarf als andere vergleichbare. Selbst rotes Fleisch stellt es mit 12,5-mal mehr Wasser eiskalt in den Schatten. Der CO2-Ausstoß des globalen Tabakkonsums (Produktion und Aufrauchen) ist dabei ebenfalls höher als der Ausstoß ganzer Länder. Tabak schadet nicht nur dir und deinem Umfeld – sondern ist einer der größten Faktoren für die Zerstörung und Ausbeutung unseres Planeten.
Wo kann Hilfe gefunden werden?
Das Universitätsklinikum in Leipzig beispielsweise bietet großartige Rauchfrei-Programme mit individuellen Plänen, wöchentlichen Gruppentreffen und professioneller Unterstützung an. Mit Suchten ist nicht zu spaßen und viele Substanzabhängige können auch nach ernsten Diagnosen nicht ohne Unterstützung aus der Abhängigkeit entkommen – und das ist okay. Genau dafür sind Suchtprogramme gemacht.