So feierten die Leipziger das Ende des Ramadan

Die Anzahl muslimischer Mitbürger in Deutschland wächst, auch Leipzig stellt hier keine Ausnahme dar. Mit ihrer Religion bringen Muslime auch ihre Traditionen und Feste mit, die wohl bekanntesten sind das Opferfest und das Fest des Fastenbrechens.

Die Al-Rahman Moschee vertritt die größte Interessengemeinschaft der Muslime in Leipzig und bietet für Muslime, aber auch für Nicht-Muslime einen Zugangsort, um den Islam besser kennenzulernen. Insgesamt gibt es fünf Moscheen in der Stadt der Dichter und Denker und selbstverständlich wurde auch in diesem Jahr pünktlich zum Ende der Fastenzeit das traditionelle Zuckerfest gefeiert.

Zeit der Besinnung und Frömmigkeit

Der Monat, an dem praktizierende Muslime fasten, heißt Ramadan und gilt als eine entbehrungsreiche Zeit. Einen ganzen Monat lang darf unter gläubigen Muslimen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder gegessen noch getrunken werden. Der Ramadan ist der wichtigste Monat im islamischen Kalender und stellt eine Zeit der Besinnung und Frömmigkeit dar.

Neben dem Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet (islamische Gebetszeiten), der Unterstützung von Bedürftigen und der Pilgerfahrt nach Mekka, ist der Ramadan zudem eine der fünf Säulen des Islams. Während der Fastenzeit verbringen praktizierende Muslime viel Zeit im Gebet und mit Freunden und der Familie.

Termine für Ramadan basieren auf dem islamischen Mondkalender

Der Ramadan basiert auf dem islamischen Mondkalender, daher variieren seine Termine in jedem Jahr. Für 2022 fällt er auf die Zeit vom 1. April bis zum 1. Mai. Zu Beginn des Fastenmonats Ramadan gibt es unterschiedliche Wünsche, mit denen man sein Gegenüber begrüßen kann, wie das Portal nerdmoon.de erklärt.

Der heilige Monat wird in jedem Land unterschiedlich gefeiert, immer jedoch steht das Fasten, das regelmäßige Gebet und Nächstenliebe im Mittelpunkt. Ausgenommen von der Fasten-Pflicht sind schwangere oder menstruierende Frauen, solche, die kürzlich ein Kind geboren haben, Minderjährige, Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen sowie Menschen, die auf Reisen sind.

Konzentration auf das Wesentliche

Der Verzicht auf Essen, Trinken und Genussmittel erfordert viel Selbstdisziplin. Daher fokussieren sich fastende Muslime oft auf das Wesentliche. Die Zeit des körperlichen Fastens geht oft auch mit Selbstreflexion einher. Fragen wie: „Worauf kann zukünftig verzichtet werden?“, oder: „Was kann man aus dem Verzicht lernen?“, sind Überlegungen, die sich viele fastende Muslime stellen, um eine Art Zwischenbilanz ihres Lebens zu ziehen.

Ab Sonnenuntergang findet im Ramadan dann das Fastenbrechen statt. Dabei werden traditionell oft zunächst einmal einige getrocknete Datteln zu sich genommen. Als Getränke werden Wasser oder Milch getrunken, im Anschluss an das Fastenbrechen findet ein gemeinsames Gebet statt.

Ein Monat der Nächstenliebe

Der erste Muslim, der an Ramadan fastete, war der Prophet Mohammed. Die Grundlage des Brauches findet sich im Koranvers 2:183: „Euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr ja (dadurch) gottesfürchtig.“

Heute tun es ihm praktizierende Muslime gleich, um mit Allah in einen Dialog zu treten, die Seele zu reinigen sowie das Verhältnis zu Mitmenschen zu festigen und zu verbessern. Nicht umsonst gilt der Fastenmonat auch als ein Monat der Nächstenliebe. Das Beschenken von Bedürftigen und Spenden an solche, die mit weniger Glück gesegnet sind, ist im Ramadan selbstverständlicher Bestandteil des Handelns.

Zuckerfest in Leipzig

„Eid al-Fitr“ - das Zuckerfest, auch Fest des Fastenbrechens genannt, zählt zu den bedeutendsten islamischen Festen. Mit dem Zuckerfest wird das Ende der entbehrungsreichen Fastenzeit eingeläutet und Anfang und Ende des Zuckerfests sind nicht als feste Termine festgelegt, sondern werden traditionell vom Mondkalender bestimmt. In diesem Jahr feierten die Muslime das Fest vom Abend des 2. Mai, bis zum Abend des 4. Mai.

Auch in Leipzig stellte das gemeinsame Gebet am ersten Festtag den ersten Höhepunkt des Zuckerfests dar. Nach der rituellen Waschung kleiden sich sämtliche Gemeindemitglieder besonders schick und versammeln sich circa eine Stunde vor Sonnenuntergang in der Moschee. Anschließend stehen auch Besuche bei Freunden und Verwandten auf dem Programm, man beschenkt sich gegenseitig, schmückt die Wohnungen und feiert gemeinsam mit viel süßem Essen. Auch gemeinsame Friedhofsbesuche und das Gedenken an Verstorbene gehören für viele zum Fest des Fastenbrechens dazu.

Nicht nur für Kinder ist das Zuckerfest ein süßes Vergnügen und das nicht nur aufgrund der vielen Leckereien. Auch in Leipzig steht es Schülern, die das Zuckerfest feiern, frei, ob sie am ersten Tag des Fests zur Schule gehen, oder nicht. Weitere Informationen zum Zuckerfest findet man hier.

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