Leipziger Buchmesse - Wie steht es um die Sicherheit?

Nach aktuellem Stand soll die nächste Leipziger Buchmesse stattfinden und zwar mit Ausstellern und Besuchern und nicht nur virtuell, wie im März 2020 und 2021. Die Absagen kurz nach Beginn der Coronaausbrüche und im laufenden Kalenderjahr zeigen, dass die Veranstalter auf Nummer sicher gehen. Wie sicher die Messe wirklich ist und was neben dem Infektionsschutz noch im Fokus steht, schauen wir uns genauer an.

Öffentliche Veranstaltungen – zu welchem Preis?

Mit dem Absinken der Infektionszahlen gibt es Öffnungen in Kinos, Theatern und Konzerthäusern. Endlich ist wieder Kulturgenuss möglich. Sicherheitsauflagen gehörten schon immer zu Veranstaltungen, ebenso Hygieneauflagen. Ein Dorffest ohne öffentliche WCs wäre undenkbar. Inzwischen gilt dem Infektionsschutz nur eine erhöhte Aufmerksamkeit, weil Corona seit mehr als einem Jahr unser Leben beherrscht.

Neu beim Besuch von Veranstaltungen ist eventuell das Hinterlassen von Kontaktdaten oder der Erwerb von personalisierten Eintrittskarten. Dies soll helfen, im Falle eines Infektionsgeschehens Anwesende kontaktieren und informieren zu können.

Das Mitführen von Handys, zum Scannen von QR Codes und das Bereithalten von Identifikationsnachweisen, Testergebnissen oder Impfbescheinigungen ist ebenfalls neu und wird uns wohl noch lange begleiten.

Sicherheit auf der Leipziger Buchmesse

Die Messebetreiber haben natürlich Sicherheitskonzepte, die für alle Veranstaltungen auf dem Messegelände gelten. Hierzu gehören von der Anfahrt der ersten Aussteller bis zum Abbau der Stände alle Zeitfenster. Die Konzepte werden mit Beteiligten von Sicherheitskräften und Rettungsdiensten erstellt und berücksichtigen die Fragen der Verkehrsführung, des Brandschutzes, der Diebstahlsicherung und des Personenschutzes.

Sicherheitsmitarbeiter, die mindestens die Sachkundeprüfung nach § 34a der Gewerbeordnung abgelegt haben, sind während der Veranstaltungen präsent und kontrollieren den Besucherzustrom, die Zutrittsberechtigung von Ausstellern und die Umsetzung von Hygienemaßnahmen.

Anfahrt und Aufbau

Parkplätze werden in der Regel bewacht und Ordner weisen anfahrenden Ausstellern und Gästen freie Plätze zu. Außerdem ist das Parkleitsystem gut ausgeschildert, so dass auch bei hohem Besucheraufkommen ein reibungsloser Zu- und Abfluss möglich ist.

Beim Aufbau der Stände wird sichergestellt, dass Brand- und Unfallschutz eingehalten wird. Installationen werden von Fachleuten vorgenommen und ggf. überprüft. Dies soll Bränden vorbeugen.

Die Einhaltung des Standplans wird überwacht, damit Flucht- und Rettungswege frei bleiben.

Einlass und Rundgang

Am Einlass wird nicht nur die Eintrittskarte, sondern in Zukunft auch ein Impf-, Test- oder Genesenennachweis geprüft und geschaut, ob diese auch auf den Besucher personalisiert ist. Für den Rundgang werden Abstandshinweise angebracht sein, außerdem stehen Desinfektionsmittel bereit und eventuelle Auflagen zum Zeitpunkt der Messe, werden natürlich umgesetzt.

Equipment und Exponate der Aussteller

Vor Diebstahl müssen sich die Aussteller und Besucher natürlich selbst schützen, doch das Equipment wird in den Schließzeiten vom Objektschutz bewacht. Bei der Buchmesse sind natürlich traditionell Bücher die Exponate und die werden von Besuchern aus Achtlosigkeit oder bewusst durchaus auch einmal eingesteckt. Fällt den Sicherheitsbeamten so etwas auf, wird natürlich versucht, herauszufinden ob das Buch legal erworben wurde.

Veranstaltungen und Personen

Lesungen und Signierstunden sowie Fachvorträge runden so eine Messe ja erst richtig ab. Hier tritt dann mitunter der Personenschutz auf den Plan. Bücher spalten mitunter die Geister und so bekommt der Personenschutz auf Buchmessen eine immer höhere Bedeutung. Die Leipziger Buchmesse erlebte im Jahr 2018 einen politisch motivierten Tumult, der einen Polizeieinsatz nötig machte. Allerdings ging dieser glimpflich ab und bewies, dass das Sicherheitskonzept der Leipziger Buchmesse auch außergewöhnlichen Belastungen gewachsen ist. Damals nannte der Leiter der Buchmesse bereits eine der politischsten Veranstaltungen. Zukünftig wird dies auch aufgrund der gesellschaftlichen Spaltung sicher ein immer größeres Thema werden.

Appell an die Selbstverantwortung

Wie sicher eine Veranstaltung ist, hängt von allen Beteiligten ab. Was den Infektionsschutz angeht, so ist natürlich eine gewisse Eigenverantwortung gefragt. So wie Bücher teilweise durch ihre Inhalte spalten, so verbinden sie wiederum durch das Lesen als Hobby. Entsprechend sind auf der Leipziger Messe zahlreiche Gleichgesinnte unterwegs, die sich sozial und rücksichtsvoll verhalten sollten. Dies bezieht sich nicht nur auf Abstandseinhaltung, sondern auch insgesamt auf die Sicherheit. Rauchen auf ausgewiesenen Plätzen ist selbstverständlich geworden, warum sollte es bei Infektionsschutz schwieriger sein, sich an Vorgaben zu halten? Und um alles andere kümmert sich der Sicherheitsdienst.

Warum die Leipziger Buchmesse so beliebt ist

Zum einen hat die Leipziger Buchmesse eine sehr lange Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Selbst im kalten Krieg galt die Buchmesse als eine der größten, die im Leipziger Messegelände stattfanden. Außerdem wird ein Buchpreis verliehen, der für AutorInnen als sehr wichtig gilt und als eine große Ehrung empfunden wird. Damit steigt der Bekanntheitsgrad von Buch und Autor.

Leipzig hat eine kulturelle und politische Relevanz, die für ausstellende Verlage und Autoren wichtig ist. Und ganz abgesehen davon, sind wir Leipziger uns ja auch einig, dass die Stadt immer einen Besuch wert ist, mit und ohne Buchmesse. Die zahlreichen Besucher zur Buchmesse bringen für Leipzig natürlich auch wirtschaftlich und touristisch sehr viel.

Wie beliebt die Messe ist, hat die rege Teilnahme an den „Ersatzveranstaltungen“ zu Coronazeiten gezeigt. Die digitalen Angebote waren stark nachgefragt und Leipzig liest ist ein Event, das in der Bücherwelt fast jedem bekannt ist.

Fazit: Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Daher muss für den Wahrheitsgehalt natürlich festgehalten werden, dass ein Restrisiko bleibt. Doch die Sicherheitsfachleute der Messe haben auch Szenarien vor Augen, die unvorhersehbar scheinen und Paniken auslösen können. Trotzdem gibt es immer Ereignisse, von denen im Vorfeld selbst die phantasievollsten Autoren nichts ahnen und allen die Augen öffnen. Wer hätte geahnt, dass ein Weihnachtsmarkt einmal Ort terroristischer Anschläge ist? Seit wir es wissen, ist die Terrorgefahr bei jedem Event präsent. Aufgrund der Größe der Leipziger Buchmesse, ist das Sicherheitskonzept mehrfach erprobt und für gut befunden worden. Die Pandemie hat den Blick für den Schutz vor Infektionen geschärft. Da die nächste Messe erst im Frühjahr 2022 geplant ist, kann die Situation sich natürlich noch verändern. Die Impfdichte in der Bevölkerung wird dann höher sein, was das Risiko schon senkt, zudem haben sich die Strategien mit den 3G weitgehend bewährt. Sollte die Situation zu riskant sein, werden die verantwortlichen so umsichtig reagieren wie in den letzten beiden Jahren. Das bedeutet, dass bei einem Stattfinden der nächsten Leipziger Buchmesse das Sicherheitsrisiko als tragbar eingestuft wurde, was Ausstellern und Besuchern Vertrauen geben sollte.

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