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Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig
Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig , Quelle: LEIPZIGINFO.DE

Deutlich mehr Ausbildungsverhältnisse mit Geflüchteten in der Wirtschaftsregion Leipzig

Zahl ausländischer Auszubildender im IHK-Bezirk Leipzig hat sich binnen zwei Jahren nahezu verdoppelt

24.10.2018Wirtschaft
Industrie- und Handelskammer zu Leipzig

Zum 30. September 2018 waren in der Wirtschaftsregion Leipzig (Stadt Leipzig sowie Landkreise Nordsachsen und Leipzig) 401 ausländische Auszubildende bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig registriert - fast doppelt so viele wie zum gleichen Zeitpunkt des Jahres 2016 (229). Sprunghaft gestiegen ist insbesondere die Zahl der Ausbildungsverhältnisse mit Flüchtlingen - von 49 im Jahr 2016 auf aktuell 207. Davon stammen 168 Auszubildende aus den sogenannten acht Hauptherkunftsländern Geflüchteter - aus Afghanistan (61), Syrien (60), Somalia (1), Iran (11), Irak (14), Eritrea (12), Nigeria (1) und Pakistan (8). Aus Ländern der Europäischen Union kommen 65 Auszubildende (2016: 93), aus Drittstaaten 129 (2016: 87).

Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig: "Die betriebliche Ausbildung ist für unsere regionalen Unternehmen inzwischen der wichtigste Rekrutierungsweg für künftige Fachkräfte. Angesichts zunehmender Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Lehrstellen investieren immer mehr Unternehmen auch in die Ausbildung Geflüchteter. Diese Anstrengungen der Wirtschaft für die Fachkräftesicherung in unserer Region werden aktuell durch ein zunehmend restriktives Behördenhandeln bei der Ausbildungsduldung konterkariert. Es häufen sich Fälle, in denen Ausbildungsduldungen im Rahmen der 3+2-Regelung trotz vorliegender Ausbildungsverträge verwehrt werden. Wenn das Schule macht, wird die Bereitschaft der Unternehmen, Flüchtlinge auszubilden, zurückgehen. Die Unternehmen erwarten im Gegenteil mehr Unterstützung und Verbindlichkeit seitens der Politik. In der Praxis wünschen sie sich insbesondere klare und verlässliche aufenthaltsrechtliche Regelungen verbunden mit einer Bleibeperspektive, aber beispielsweise auch mehr berufsbezogene Deutschsprachförderung in Teilzeit. Wenn wir es mit der Integration von Flüchtlingen ernst meinen, muss es verlässliche Rahmenbedingungen geben."

Seit August 2016 unterstützt die IHK zu Leipzig ihre Mitgliedsunternehmen über das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt "Willkommenslotse" bei der Besetzung offener Ausbildungsstellen mit Flüchtlingen, bei der Vermittlung in Einstiegsqualifizierungen ("Azubi auf Probe") sowie mit einem breiten Beratungsangebot rund um die betriebliche Integration. Weitere Informationen unter: www.leipzig.ihk.de/willkommenslotse



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