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Universität Leipzig , Quelle: LEIPZIGINFO.DE

Gegen den Ärztemangel

Studierende der Universität Leipzig probieren sich als Hausarzt

21.04.2017Wissenschaft
Universität Leipzig

Abtasten, Blut abnehmen und mit dem Patienten kommunizieren: 30 angehende Mediziner der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig lernen das von Beginn an bei einem niedergelassenen Hausarzt, ihrem Patenarzt.

So schnuppern die Studierenden frühzeitig Praxisluft und lernen in der ambulanten Versorgung das Berufsbild des Allgemeinmediziners kennen - und entscheiden sich vielleicht nach dem Studium selbst einer zu werden. Das Begleitprojekt "Leipziger Kompetenzpfad Allgemeinmedizin" (LeiKA) sucht neue Patenärzte.

Seit dem Herbst 2016 können in jedem neuen Jahrgang 30 Studierende der Medizinischen Fakultät im Rahmen des LeiKA-Projekts bei niedergelassenen Hausärzten aus und um Leipzig praktische Fertigkeiten in der ambulanten, allgemeinmedizinischen Versorgung erlernen. "Die Rückmeldung der Studierenden und Patenärzte ist bislang sehr positiv. Viele angehende Mediziner haben ein verzerrtes Bild des Hausarztes. Wir wollen mit unserem Projekt ein reales Berufsbild vermitteln", sagt Christiane Saur, die das Projekt an der Selbstständigen Abteilung für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät unter Leitung von Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller koordiniert.

Nur sehr wenige Medizinstudierende entscheiden sich für ein "Hausarztstipendium" und verpflichten sich damit frühzeitig zur späteren Niederlassung als Hausarzt. "Aus eigenen Studien wissen wir aber, dass sich dennoch über 40 Prozent der Studienanfänger zumindest vorstellen können, später als Hausarzt zu arbeiten. Und genau die wollen wir erreichen, frei von Verpflichtungen und Zwängen", so Saur.

Neben den Praxistagen erhalten die angehenden Mediziner auch eine umfassende theoretische Ausbildung: Zusätzlich zur Vermittlung grundlegender ärztlicher Fertigkeiten erhalten sie beispielsweise ein Kommunikationstraining, lernen das betriebswirtschaftliche Praxismanagement kennen und erfahren Unterstützung bei der Promotion.

Der Patenarzt wiederum profitiert u.a. von kostenfreien Fort- und Weiterbildungen und kann seine Praxis als "Akademische Lehrpraxis" zertifizieren lassen. "Es ist eine tolle Chance, mit jungen, 'nachwachsenden' Kollegen zu arbeiten. Ich bin sicher, dass nicht nur wir als erfahrene Ärzte etwas weiterzugeben haben, sondern kann auch selbst durch die jungen Leute bereichert werden können", beschreibt Dr. Katrin Olbrich ihren persönlichen Gewinn durch die Teilnahme am Projekt. Auch Florian Innerebner kann sich nach seinen ersten Hospitationen gut vorstellen, nach seinem Studium als Hausarzt zu praktizieren.



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