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Unzerstörte Ausstellung der jüdischen Fotografin Gerda Taro
Unzerstörte Ausstellung der jüdischen Fotografin Gerda Taro , Quelle: dotgain

Rückkehr der geschwärzten Bilder

Taro-Display in Leipzig wird wieder in seiner ursprünglichen Form gezeigt

15.09.2016Kultur

Die 21 Tafeln des Displays für Gerda Taro, die in der Nacht vom 3. auf den 4. August von Unbekannten mit schwarzer Teerfarbe überstrichen wurden, werden ab 19. September wieder in ihrer ursprünglichen Form in der Straße des 18. Oktober gezeigt.

Durch ein Crowdfunding, an dem sich 78 Personen beteiligt haben, und das insgesamt eine Summe von 4.822,16 Euro erbracht hat, war es möglich, die zerstörten Tafeln neu zu produzieren.

Am 19. September werden sie der Öffentlichkeit übergeben. Zu diesem Anlass wird um 18.00 Uhr eine öffentliche Wiedereinweihung des Displays stattfinden. Die freie Kuratorin und Autorin Irme Schaber wird über das Leben und Werk der jüdischen Fotografin Gerda Taro, die 1933 von Leipzig aus ins Pariser Exil geflohen ist, sprechen. Außerdem wird Jan Wenzel, einer der Kuratoren der diesjährigen Ausgabe des Fotofestivals f/stop, einen Vortag zur Aktualität von Gerda Taros Fotografien halten.

Wenn historische Fotografien, Bilder, die ein knapp 80 Jahre zurückliegendes Ereignis dokumentieren, öffentlich angegriffen werden, dann ist das auch Anlass über die Verfasstheit unserer städtischen Öffentlichkeit und über ihren Umgang mit Geschichte zu sprechen. 

Die Wiedereinweihung des Displays soll auch dafür einen Rahmen bieten. Denn Kunstwerke im öffentlichen Raum der Stadt können allein durch eine urbane Gesellschaft geschützt werden, in der unterschiedliche Haltungen und Meinungen diskutiert, aber nicht durch Gewalt – auch nicht durch Gewalt gegen Bilder – ausgetragen werden.

Ab 19. September 2016 um 18.00 Uhr kann das Display für Gerda Taro in der Straße des 18. Oktober in seiner ursprünglichen Form „wiedergesehen“ werden.




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