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Die Schüler der Nachbarschaftsschule freuen sich über den Erhalt ihres Stadtteiloper-Starter-Kits bestehend aus einem Rucksack, einem Operntagebuch und den ersten Aufgaben für das Projekt., Foto: Vivien Würker / Ralf Rangnick Stiftung“
Die Schüler der Nachbarschaftsschule freuen sich über den Erhalt ihres Stadtteiloper-Starter-Kits bestehend aus einem Rucksack, einem Operntagebuch und den ersten Aufgaben für das Projekt., Foto: Vivien Würker / Ralf Rangnick Stiftung“

Kreative Perspektive: Projekt „Stadtteiloper Leipzig“ startet an der Nachbarschaftsschule in Lindenau

Ziel ist eine Premiere an der Musikalischen Komödie

16.02.2021Bildung
Ralf Rangnick Stiftung

Unter dem Motto „Gemeinsam etwas Großes schaffen“ startete gestern das Projekt „Stadtteiloper Leipzig“ an der Nachbarschaftsschule, mit dem Ziel einer Premiere an der Musikalischen Komödie, der Spielstätte für Operette und Musical der Oper Leipzig in Lindenau.

Schulleiterin Stefanie Schrohenloher sieht den Start des Projektes als wichtiges Zeichen: „Gerade jetzt im Lockdown haben wir uns dazu entschieden, endlich mit dem Großprojekt Stadtteiloper Leipzig zu beginnen. Unser Kollegium hat sich intensiv mit der derzeitigen Lage der Schülerinnen und Schüler auseinandergesetzt. Wir wollen künstlerisch tätig werden in Zeiten, in denen die Kunst nahezu brachliegt. Kinder und Jugendliche sollen gerade jetzt eine herausfordernde Aufgabe erhalten, die ganzheitliches Lernen ermöglicht. Als Schulgemeinschaft auf Distanz möchten wir in einem großen, gemeinsamen Projekt verbunden bleiben.“

Zum Kick-Off am heutigen Vormittag wurde den Schülern ein speziell hierfür produziertes Video online gezeigt, in dem sich mitwirkende Künstler ganz persönlich bei den Kindern vorstellten und Impulse und Anregungen für die bevorstehende Zusammenarbeit gaben. Darunter Babara Rucha, die künstlerische Leiterin und Dirigentin, Librettistin Hannah Zufall, Schauspieler Jan Krawczyk, Regisseur Alexander Radulescu und die Choreographin und Tänzerin Meylem Gonzalez.

Torsten Rose, Betriebsdirektor der Musikalischen Komödie stimmt zu:
„Musikvermittlung ist elementar, deswegen engagieren wir uns für die Stadtteiloper und werden die Kinder und Jugendlichen mit Begeisterung für die Bühne stark machen.“ Der ursprüngliche Start für das Projekt war für September 2020 geplant, aufgrund des Lockdowns wurde das komplette Konzept überarbeitet und auf digitale Arbeiten umgestellt. Mit dem Kick-Off beginnen die ersten Projektaufgaben. So startet der Logowettbewerb, bei dem die Kinder das Logo der Stadtteiloper selbst gestalten können. Der Elternrat der Schule organisierte die Verteilung des Stadtteiloper-Starter-Kits bestehend aus einem Rucksack, einem Operntagebuch und den ersten Aufgaben für das Projekt.

Die Stadtteiloper wird ab sofort thematisch in den regulären Unterricht integriert: die Erarbeitung des Librettos oder die Pflege des Schülerblogs zur Stadtteiloper im Deutschunterricht, Tanz und Schauspiel in den Musik- und Sportunterricht, Requisitenund Bühnenbildgestaltung im Kunstunterricht.

Vorerst finden alle Projektaufgaben über digitales Homeschooling statt. “Die andauernden Schulschließungen stellen Kinder, Eltern und Lehrer vor enorme Herausforderungen. Häufig fehlt es an innovativen und Abwechslung bietenden Unterrichtsangeboten. Alle sehnen sich nach Austausch, kreativen Prozessen, Perspektive und Optimismus bringenden Projekten. Wir, die Academy of Music, sind sehr stolz darauf, gemeinsam mit der Nachbarschaftsschule Leipzig und der Ralf Rangnick Stiftung im Rahmen der Stadtteiloper Leipzig Kindern, Lehrern und Eltern eben dies bieten zu können. Durch Aufgaben, die auch zu Hause in selbstständiger Arbeit erledigt werden können, durch Tutorial-Videos und Onlinekonferenzen können alle Maßnahmen für die Entstehung einer Oper auch auf digitalem Wege erfolgen. So entsteht trotz der aktuellen Situation von uns allen ein Gesamtkunstwerk.”, so Paul Heller, Projektleiter der Academy of Music.

Die erste Projektwoche ist derzeit im April geplant. Ein Instrumentenkarussell, bei welchem die Kinder unter pädagogischer Anleitung ihre individuellen Talente entdecken können, bildet den Auftakt. Es folgen Talentunterricht in allen künstlerischen Fächern, Instrumentalunterricht und Ensemblespiel, Tanz, Akrobatik und Schauspiel, Gesangs- und Sprachtrainings, kreatives Schreiben und Mitarbeit am Libretto. Weiterhin werden die Kinder die Werkstätten der Oper Leipzig besuchen.

Neben individuellen Talenten sollen im Projektverlauf auch soziale Kompetenzen gestärkt und soziale Differenzen überwunden werden. In der Zusammenarbeit mit professionellen Musikern und Künstlern lernen die Kinder Teamarbeit, Konzentrationsfähigkeit, Durchhaltevermögen. Motivation, gegenseitige Wertschätzung und Selbstvertrauen. Schüler mit unterschiedlichem Hintergrund, ob sozial, religiös oder wirtschaftlich, demonstrieren die schon jetzt große Gemeinschaft ihrer Nachbarschaftsschule. „In diesem Projekt werden Unterschiede überwunden und Kinder, Lehrer, Künstler und Eltern ziehen an einem Strang und beweisen, dass Vielfalt und Zusammenhalt großes bewirken kann.“, so Silke Heidenreich, Projektleiterin der Ralf Rangnick Stiftung.

Das große Ziel ist die Premiere der Stadtteiloper im September 2022 in der Musikalischen Komödie. Vier weitere öffentliche Vorstellungen sollen folgen. Projektbeteiligt sind ca. 500 Schüler der Nachbarschaftsschule, sowie die gesamte Lehrerschaft, 50 Orchestermusiker und Solisten sowie 50 Pädagogen.

Die Stadtteiloper ist ein Gemeinschaftsprojekt der LEIPZIGSTIFTUNG, der Academy of Music, der Nachbarschaftsschule und der Musikalischen Komödie und allen weiteren Förderern, initiiert von der Ralf Rangnick Stiftung.



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