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Hotels und Gaststätten: Löhne in Leipzig steigen kräftig

Lohn für Job-Starter klettert auf 12,99 Euro

04.04.2022Wirtschaft
NGG

Seit zwei Jahren schon leiden sie besonders stark unter den Folgen der Corona-Pandemie. Jetzt gibt es für Köchinnen, Kellner und Hotelangestellte in Leipzig gute Nachrichten: Sie erhalten 472 bis 517 Euro mehr im Monat. Der Einstiegslohn für ungelernte Kräfte erhöht sich beginnend im April in vier Stufen auf 12,99 Euro pro Stunde – ein Plus von insgesamt 29,8 Prozent bis Juni nächsten Jahres. Wer eine Ausbildung hat, erhält ein Plus von insgesamt 24,8 Prozent – zum April greift die erste Lohnverbesserung um 8 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

„Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe so hart getroffen wie kaum eine andere Branche. Mit dem kräftigen Lohn-Plus haben die Beschäftigten nach Lockdowns und Kurzarbeit nun endlich wieder eine Perspektive“, sagt NGG-Regionalchef Jörg Most. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe in Leipzig aktuell rund 13.100 Menschen in 1.130 Betrieben.

Den neuen Tarifvertrag, auf den sich die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband Dehoga geeinigt haben, nennt Most einen „Meilenstein“. Danach greift die nächste Lohnerhöhung im Oktober dieses Jahres. Auch der Nachwuchs profitiert: Die Azubi-Vergütungen erhöhen sich zum April um zunächst 60 Euro und dann in zwei weiteren Stufen um insgesamt mindestens 21,8 Prozent. „Wir konnten einen Neustart für die Branche erzielen – der Tarifabschluss stellt einen wichtigen Kulturwandel im Umgang mit den Beschäftigten dar. Das muss jetzt aber auch konsequent in den Betrieben umgesetzt werden: Der Arbeitgeberverband Dehoga muss seine Mitglieder uneingeschränkt zur Tarifbindung aufrufen. Auch die Mitgliedsunternehmen müssen einsehen, dass es in der jetzigen Situation nicht mehr zeitgemäß ist, am Personal zu sparen“, erklärt der Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau. Wer Fragen zum Tariflohn hat, solle sich an die Gewerkschaft wenden.

Durch die Lohnerhöhungen werde die Arbeit an Theke und Tresen deutlich attraktiver. Dies sei ein wichtiger Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Während der Pandemie hätten viele Beschäftigte aus Leipzig ihrer Branche den Rücken gekehrt. Vor allem wegen der Kurzarbeit, die für hohe Lohneinbußen gesorgt habe. „Mit dem starken Einkommensplus gibt es jetzt Licht am Ende des Tunnels. Besonders dann, wenn Cafés, Restaurants, Hotels und Pensionen bald wieder in den Normalbetrieb schalten können – stark sinkende Corona-Zahlen vorausgesetzt“, so Most weiter.



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