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Eröffnung 5. Kinosaal CASINO im Passage Kino Leipzig
Eröffnung 5. Kinosaal CASINO im Passage Kino Leipzig , Quelle: Wolfgang Zeyen

Eröffnung 5. Kinosaal CASINO in Passage Kinos Leipzig

Ausstattung mit eigens für diesen Saal angefertigten Ledersesseln

17.12.2015Kultur
Passage Kinos

Am Samstag, dem 12. Dezember 2015 habt das Passage Kino Leipzig den 5. Kinosaal eröffnet! Entworfen und geplant vom Architekten Klaus Keller aus Stuttgart, der 1997 auch bereits die Passage Kinos konzipiert hat, wurde in mehr als zweimonatiger, nicht unkompliziert verlaufender Bauzeit, zahlreiche Leipziger Firmen einen Saal mit insgesamt 50 Plätzen, davon ein Behindertenplatz, errichtet.

Die Ausstattung mit eigens für diesen Saal angefertigten Ledersesseln der Firma NVM aus Pötenitz, eleganter Holzverkleidung und einem Kristalllüster als Hingucker ist sehr hochwertig und elegant. Die digitale Ton-und Kinotechnik wurde wie in allen anderen Sälen in bewährter Weise von der Firma Cine Project Berlin installiert.

Wie die Besucher vielleicht wissen, sind die bisherigen vier Kinosäle nicht einfach nur "durchnummeriert", sondern tragen die Namen ehemaliger Lichtspieltheater Leipzigs. Diesem Konzept sind die Betreiber treu geblieben und haben für den kleinen, aber feinen neuen Saal den Namen eines der traditionsreichsten und renommiertesten Kinos in unserer Stadt ausgesucht - das CASINO - und verstehen dies zugleich als Reminiszenz und Verpflichtung, das Programm auch weiterhin im Sinne dieses klassischen Filmkunsttheaters zu gestalten.

Kurzer Abriss zur Geschichte des CASINO (1913-1993):
Eigentlich gab es das Casino als "Casino-Cinephon" schon seit 1908. In diesem Jahr wurde von Georg Schächer im Messehaus Zeisighaus (Neumarkt 18) ein Ladenkino eröffnet. Der gute Besuch dieses "Etablissements" machte es schon nach kurzer Zeit nötig, eine Vergrößerung der Besucherkapazität ins Auge zu fassen. Im Zeisig-Haus war eine solche Option aus baulichen Gründen unmöglich, so dass die Chance, ein größeres Kino im geplanten Bau des neuen Messehauses "Dresdener Hof" zu errichten, gerade recht kam. Der Umzug fand im Februar 1913 statt. Bis 21. des Monats spielte man im alten Casino - am 22. Februar 1913 eröffnete das "neue" Lichtspieltheater mit 547 Plätzen seinen Spielbetrieb. Im Februar 1918 verkaufte Schächer seine Kinos an die Rheinische Lichtbild AG im Bioscop-Konzern. Nach Fusion der Bioscop mit der Decla Filmgesellschaft zur Decla-Bioscop und erneuter Vereinigung mit der Universum Film AG (UFA), wurde das Casino Teil des Theaterparks der UFA. Der größte deutsche Filmkonzern betrieb das Kino dann - ab Mitte der 1930er Jahre als "Tageskino" - bis Kriegsende. Nach der Beschlagnahme der UFA-Theater gehörte das Kino bis Ende der 1950er Jahre zu den Sovexportfilmtheatern und danach zur Bezirksfilmdirektion Leipzig. Um 1960 entstand im "Casino" eines der ersten Filmkunsttheater in der DDR, in dem auch die Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche zu Gast war. DDR-weit bekannt und beliebt wurde diese Kinoart bis zur Wende und noch kurz darüber hinaus beibehalten. Nachdem von Seiten der Grundstücksbesitzer eine utopische Mieterhöhung gefordert wurde, musste das bis zum Schluss gut gehende und beliebte Kino aufgeben und am 29. März 1993 schließen.



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